(ots) - Im Vorfeld der UN-Klimagespräche in Bonn fordert die
internationale Hilfsorganisation CARE Regierungen auf, sich stärker
gemeinsam für die Anpassung an den Klimawandel einzusetzen und
finanzielle Zusagen zu erhöhen. "Im Vergleich zu den Ausgaben für die
Emissionssenkungen bleibt die Unterstützung der Anpassung an den
Klimawandel ein Stiefkind, nur etwa 20 Prozent der Klimafinanzierung
sollen hier einfließen", sagt Sven Harmeling, klimapolitischer
Koordinator bei CARE. "Finanzielle Mittel müssen dringend aufgestockt
werden, um durch den Klimawandel verursachte Verluste und Schäden zu
adressieren. Nur so kann menschliches Leid eingedämmt werden."
In Vorbereitung auf den 23. UN-Klimagipfel, der im November in
Bonn unter der Präsidentschaft von Fiji stattfinden wird, diskutieren
in der kommenden Woche Vertreter von etwa 200 Regierungen,
Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen über eine
möglichst schnelle Umsetzung der Zusagen vom Pariser Abkommen von
2015. Ziel muss es nach Ansicht von CARE sein, Regeln und Schritte
zur Schließung der Lücke zwischen den zur Begrenzung des globalen
Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad notwendigen und den von Regierungen
versprochen Maßnahmen zu vereinbaren. Zusätzlich fordert CARE als
Basis für erfolgreiche Klimaverhandlungen im November Fortschritte
bei der klimaresistenten und gendergerechten Landwirtschaft.
Die Klimagespräche in Bonn finden vor dem Hintergrund höchst
beunruhigender Folgen des Klimawandels wie etwa El Niño, der globalen
Temperaturerwärmung und atmosphärischer CO2-Konzentration statt. Die
Rolle der USA bei der Umsetzung des Paris-Abkommens ist angesichts
der Positionierung der neuen US-Regierung mit großen Fragezeichen
versehen.
Viele Regierungen haben verstanden, dass die Anpassung an den
Klimawandelt nicht aufgeschoben werden darf. Fast 150 Länder haben
das Pariser Abkommen von 2015 ratifiziert und sich dem Klimaschutz
verpflichtet. "Die breite Unterstützung für den Pariser Text und die
weltweit fortschreitenden Klimaschutzmaßnahmen beweisen
Einsatzbereitschaft der verschiedenen Akteure und geben uns
Hoffnung", so Harmeling. "Alle Beteiligten müssen aber nun noch
stärker zusammenhalten. Regierungen, die Profite der fossilen
Brennstoffindustrie höher gewichten als die Zukunft unseres Planeten,
muss die Stirn geboten werden." In Deutschland stagnieren die
Emissionen und die wichtigen Klimaschutzziele drohen verfehlt zu
werden. Auch die Bundesregierung muss nachlegen, um beim Klimagipfel
nicht als Bremser dazustehen.
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