(ots) - Korrektur: Bitte beachten Sie die korrigierten
Zitate. Es flolgt die aktualisierte Meldung vom 05.05. - 09:00 Uhr
Experten legen deutschlandweite Kaufpreisprognose bis 2030 vor -
Deutsche Großstädte klar im Aufwärtstrend
Wer bereits in den eigenen vier Wänden lebt oder in nächster Zeit
eine Immobilie kaufen möchte, kann in zweifacher Hinsicht
profitieren: Wohnen im Eigenheim ist die einzige Form der
Altersvorsorge, die man sofort nutzen und genießen kann. Darüber
hinaus haben Haus- und Wohnungsbesitzer die Chance, dass sich ihr
Investment in den nächsten Jahren auch finanziell auszahlt. Denn in
mehr als der Hälfte der 402 deutschen Kreise und Städte können
Eigentümer davon ausgehen, dass der Wert ihrer Immobilie bis 2030
stabil bleibt oder weiter zulegt. Besonders Großstädte und die
angrenzenden Kreise dürften auch in Zukunft zu den Regionen mit
relativ hoher Wertsteigerung gehören. Dies sind Ergebnisse der
Postbank Studie Wohnatlas 2017, die die Immobilienmärkte bundesweit
unter die Lupe nimmt.
Im Vergleich deutscher Großstädte hat München die Nase vorn. In
der bayerischen Landeshauptstadt steigen die Preise laut Prognose des
Postbank Wohnatlas bis 2030 jährlich durchschnittlich um 1,3 Prozent
- gefolgt von Dresden mit einer Steigerungsrate von einem Prozent.
"Dresden dürfte wegen seiner sehr guten Infrastruktur und einer
stabilen demografischen Entwicklung als Immobilienstandort attraktiv
bleiben", erläutert Dr. Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank. Die
prognostizierte Wertsteigerung in der sächsischen Landeshauptstadt
fällt sogar etwas größer aus als in Hamburg und Düsseldorf, wo ein
Plus von 0,9 Prozent jährlich erwartet werden kann. Mit leichten
Werteinbußen müssen Käufer in Essen und Dortmund rechnen und - mit
Abstrichen - in Hannover, wo der gesamte Landkreis in die
Untersuchung eingegangen ist. "Gerade in Regionen mit schwächerer
Preisprognose ist es wichtig, den Wert der Immobilie zu erhalten oder
zu steigern, indem Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt werden und Haus
oder Wohnung energetisch auf dem neuesten Stand sind", so Bargel.
Preisentwicklung in Großstädten 2016-2030
Reales Preiswachstum pro Jahr in Prozent
Stadt Preistrend in % Preis pro Qm 2016
München 1,3 6149
Dresden 1,0 2009
Hamburg 0,9 3884
Düsseldorf 0,9 3116
Köln 0,7 3017
Leipzig 0,6 1789
Stuttgart 0,6 3535
Frankfurt am Main 0,5 3985
Berlin 0,3 3247
Bremen 0,2 1826
Nürnberg 0,2 2525
Hannover (Landkreis) -0,2 1877
Dortmund -0,6 1417
Essen -1,1 1436
Deutsche Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern (Stand 2015)
Quellen: Empirica, Berechnungen HWWI
Die Berechnungen für 402 kreisfreie Städte und Landkreise wurden
vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) für die Postbank
durchgeführt. Anhand verschiedener Regionaldaten zur Bevölkerungs-
und Altersstruktur, Haushaltsgröße, Einkommensentwicklung und
Wohnausgaben wurde die Nachfrageentwicklung berechnet. In das
HWWI-Wohnungsmarktmodell flossen sowohl die Entwicklung der Nachfrage
wie auch des Angebots ein. Mit diesem Prognose-Instrument lässt sich
nachzeichnen, wie sich beide Faktoren wechselseitig beeinflussen. Am
Ende steht die Kaufpreisprognose für den Zeitraum 2016-2030.
Starker Süden mit besten Zukunftsaussichten
Fast durchgehend gute Rahmenbedingungen für Wohnimmobilien finden
Käufer in Bayern: In den zehn Regionen mit der stärksten
Preissteigerung finden sich gleich sieben bayerische Kreise. Drei
dieser Kreise - Erding, Landkreis München und Ebersberg - zählen zum
Speckgürtel der Landeshauptstadt. Die mit Abstand höchsten
Preissteigerungen sind laut Prognose in Heilbronn in
Baden-Württemberg zu erwarten. In der Stadt dürften sich
Wohnimmobilien bis 2030 jährlich um vier Prozent verteuern. Unter die
ersten Zehn schafft es auch Potsdam mit prognostizierten
Steigerungsraten von 1,6 Prozent. Interessante
Entwicklungsperspektiven bieten sich darüber hinaus beispielsweise in
Niedersachsen in Vechta (+1,4%) oder in Oldenburg (+1,3%), an der
französischen Grenze im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (+1,5%)
oder an der Grenze zu Luxemburg im Kreis Trier-Saarburg (+1,5%).
Top Ten: Wo die Preise am stärksten steigen 2016-2030
Reales Preiswachstum pro Jahr in Prozent
Rang Stadt/ Kreis Preistrend in % Preis pro Qm 2016
1 Heilbronn, kreisfreie Stadt 4,0 2182
2 Erding, Landkreis 2,1 3260
3 Cloppenburg, Landkreis 1,8 1586
4 Landsberg am Lech, Landkreis 1,8 2982
5 München, Landkreis 1,8 4690
6 Rosenheim, Landkreis 1,7 2993
7 Landshut, Landkreis 1,7 2289
8 Potsdam, Stadt 1,6 2911
9 Ebersberg, Landkreis 1,6 4203
10 Pfaffenhofen a.d. Ilm, 1,6 2880
Landkreis
Quellen: Empirica, Berechnungen HWWI
Trotz positiver Preisprognose sollten Kaufinteressierte ihr
Investment vorab prüfen. Denn in einigen Regionen werden zwar gute
oder stabile Wertentwicklungen erwartet, aber bei besonders hohen
Preisen besteht das Risiko, dass Wertgewinne bereits spekulativ in
die aktuellen Wohnungspreise eingeflossen sind. "Doch auch dann kann
ein Eigenheimerwerb noch interessant sein, wenn die Mieten schneller
steigen als die allgemeinen Verbraucherpreise und die Einkommen",
betont Bargel. "Darüber hinaus genießen Käufer den Vorteil, nach der
Tilgung ihres Darlehens mietfrei wohnen zu können und damit
unabhängig von der Entwicklung der Mietpreise zu sein."
Investment in schwächeren Regionen
Angespannter ist die Situation dagegen in den östlichen
Bundesländern. Die Kreise dort versprechen angesichts eines negativen
Bevölkerungstrends relativ geringe Chancen auf Wertzuwächse.
Ausnahmen bilden hier der Großraum Berlin sowie Leipzig und Dresden.
Auch im Ruhrgebiet und im Saarland ist in einigen Kreisen mit
Wertverlusten zu rechnen. "Allerdings muss das nicht zwangsläufig auf
jedes Objekt zutreffen. Wer an Wohneigentum in diesen Regionen
interessiert ist, sollte die jeweiligen Gegebenheiten sorgfältig
abklopfen. Denn es gibt auch hier die Chance, Häuser und Wohnungen
mit Potenzial zu entdecken", sagt Bargel. "Wer unsicher ist, sollte
einen Immobilienexperten zu Rate ziehen. Er kann ein Auge darauf
haben, dass der Kauf der Traumwohnung auch finanziell ein Gewinn
wird."
Hintergrundinformationen zur Postbank Studie Wohnatlas 2017
Die Postbank Studie Wohnatlas 2017 wurde unter der Leitung von
Prof. Dr. Alkis Henri Otto, Forschungsbereichsleiter Hamburg, Städte
und Regionen, vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)
durchgeführt. Analysiert wurden 402 Landkreise und kreisfreie Städte
(darunter noch der Landkreis Osterode am Harz, der am 1. November
2016 Teil des Landkreises Göttingen wurde). Im Fokus der vorliegenden
Analyse steht die künftige Entwicklung des Wohnungsmarkts mit einer
Kaufpreis-Prognose bis 2030.
Pressekontakt:
Postbank
Ralf Palm
+49 228 920 12109
ralf.palm(at)postbank.de
Original-Content von: Deutsche Postbank AG, übermittelt durch news aktuell