(ots) - Genutzt hat es nichts, dass SPD-Kanzlerkandidat
Martin Schulz in den letzten Tagen beim Wahlkampf eifrig mitmischte.
Seine Partei muss im Norden ein kräftiges Tief hinnehmen. Das wird
die Parteifreunde in NRW eine Woche vor der wichtigen Wahl nervös
machen. Die CDU hingegen jubelt: Dass sie die SPD so deutlich
abhängen konnte, hatte kein Demoskop vorausgesagt.
Merkel darf sich über ihren neuen Mann freuen, den 43-jährigen
Überraschungssieger Daniel Günther. Womöglich wirkte er frischer und
echter als Ministerpräsident Torsten Albig. Dies zeigt, dass vor
allem Personen und Typen gewählt werden.
Weitere Vergleiche mit NRW sind allerdings schwierig: Schließlich
schafften die Grünen an der Küste stolze 13,5 Prozent. Das ist vor
allem das Verdienst von Robert Habeck. Wenn er demnächst nach Berlin
umzieht, wird man von dem Realo noch viel hören.
Ebenfalls nach Berlin zieht es nun den erfolgreichen
Freidemokraten Wolfgang Kubicki. Er ist damit Christian Lindner eine
Woche voraus, der nach der Wahl in NRW seiner Heimat ebenfalls ade
sagt.
Wie schon im Saarland sind die Linken klar abgeschlagen. Auch
keine große Rolle spielt die AfD; Dass sie nur ganz knapp in den
Landtag zieht, muss sie als Schlappe werten. Die Zahl der
Protestwähler ist deutlich kleiner geworden. Positiv ist die hohe
Wahlbeteiligung zu werten.
Unklar ist, wer künftig zwischen Nord- und Ostsee regieren wird.
Neben einer Großen Koalition ist Schwarz-Gelb-Grün genauso möglich
wie eine Ampel. Damit bietet die Küste deutlich mehr Optionen als
NRW: Hier haben sowohl Grüne als auch die FDP Bündnisse untereinander
ausgeschlossen. Der kommende Sonntag wird zeigen, ob das klug ist.
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