(ots) - Der neu gegründete Verein "FC PlayFair! Verein für
Integrität im Profifußball" hat heute in Kooperation mit dem
Deutschen Institut für Sportmarketing an der Hochschule für
Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen die
"Situationsanalyse Profifußball 2017" veröffentlicht. In dieser von
Januar bis März 2017 durchgeführten und bisher größten
wissenschaftlichen Studie zum Thema wurden in Zusammenarbeit mit dem
kicker-Sportmagazin insgesamt 17.330 Fußballfans aller Vereine der
ersten und zweiten Bundesliga zu den Problemen im deutschen
Profifußball befragt.
Methodik
Um ein möglichst breites und realistisches Meinungsbild unter
Fußballfans in Deutschland zu generieren, wurde eine zweistufige
Methodik gewählt. In einer ersten Stufe wurden qualitative
Fokusgruppeninterviews in Form von 90-minütigen Gruppendiskussionen
mit insgesamt 25 Fußballfans unterschiedlicher Vereine geführt, um
mögliche Probleme und Lösungsansätze im deutschen Profifußball zu
identifizieren. In einer zweiten Stufe erfolgte eine quantitative
Fragebogenerhebung mit 17.330 Teilnehmern, um die in den
Fokusgruppeninterviews generierten Ergebnisse auf eine breite Basis
zu stellen und empirisch zu überprüfen.
Ergebnisse
Die größten Probleme des deutschen Profifußballs basieren der
Studie zufolge vor allem auf dem primären Streben (der
Profifußballvereine, der Funktionäre, der Spieler und ihrer Berater)
nach noch mehr Geld, der ungleichen Verteilung dieser Gelder und den
sich daraus ergebenden negativen Folgen für den Profifußball
(Entfremdung, Realitätsverlust, Wettbewerbsverzerrung, Langeweile).
Im Endergebnis bleiben bei dieser Entwicklung die Fans auf der
Strecke. Entsprechend gab mehr als jeder zweite befragte Fußballfan
(51,4%) an, sich früher oder später vom Profifußball abzuwenden,
sollte sich die Fußballkommerzialisierung weiterhin so entwickeln.
Und über 83% aller Befragten warnen den Profifußball davor, sich noch
weiter vom Fan zu entfernen.
Um die aktuellen Probleme im deutschen Profifußball ein Stück weit
zu beheben, sind nach Meinung der befragten Fußballfans in Zukunft
klare finanzielle Regeln erforderlich. Ein Beispiel dafür könnte die
Einführung einer Gehaltsobergrenze (salary cap) sein, um den
exorbitanten Anstieg der Spielergehälter zu stoppen. Zudem sprechen
sich die befragten Fußballfans für eine Rückbesinnung auf
fanfreundliche Anstoßzeiten sowie eine gerechtere Verteilung der
TV-Gelder aus, um auch hier wieder für mehr Wettbewerb innerhalb der
Liga zu sorgen. Darüber hinaus ist die Stärkung von Faninteressen ein
großes Thema, etwa durch die Verpflichtung von Profifußballvereinen,
in ihren obersten Kontrollgremien einen gewählten und qualifizierten
Fanvertreter zu installieren.
Die "Situationsanalyse Profifußball 2017" kann unter
www.fcplayfair.org kostenlos eingesehen und heruntergeladen werden.
Ãœber den FCPlayFair!
Der "FC PlayFair! Verein für Integrität im Profifußball e.V."
wurde im Januar 2017 von Familienunternehmer Claus Vogt und
Sportökonom Prof. Dr. André Bühler gegründet, um angesichts der immer
weiter zunehmenden Kommerzialisierung im Profifußball in Deutschland
und anderswo die dringendsten Probleme zu identifizieren und mögliche
Lösungsansätze aufzuzeigen. Die Mitglieder des FC PlayFair! lieben
den Fußball und sind Anhänger der unterschiedlichsten Clubs. Sie
sitzen in der Loge und stehen in der Kurve. Der FC PlayFair! arbeitet
streng übervereinlich. Weitere Informationen unter
www.fcplayfair.org.
Pressekontakt:
FC PlayFair!
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Christian Prechtl
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