PresseKat - Familie 2017: Eltern wollen die Wahl haben (FOTO)

Familie 2017: Eltern wollen die Wahl haben (FOTO)

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(ots) -
Große Kantar EMNID-Studie der Zeitschrift ELTERN: Druck auf
Familien nimmt trotz verbesserter Familienförderung zu

Am 24. September wählen die Deutschen einen neuen Bundestag. Die
Parteien überschlagen sich im Vorfeld mit Versprechen für bessere
Familienförderung - von kostenloser Kita bis hin zu
Kindergrundsicherung. Wie Mütter und Väter ihre Situation wirklich
empfinden, welche Wünsche und Bedürfnisse sie haben und dass diese
mit den Annahmen der Politik über Familienleben oft nicht
übereinstimmen, zeigt eine repräsentative Studie der Zeitschrift
ELTERN und dem Meinungsforschungsinstitut Kantar EMNID.

Obwohl sich in den vergangenen Jahren die Familienförderung in
Deutschland deutlich verbessert hat, z.B. durch Elterngeld und
Vätermonate, Kindergelderhöhung und Kita-Ausbau, fühlen sich Eltern
offenbar nicht entlastet, eher im Gegenteil: Laut den
Studienergebnissen spüren 87 Prozent der befragten Eltern zunehmenden
Druck. Einer der Gründe dafür scheint von der Berufstätigkeit
auszugehen: 86 Prozent der Eltern meinen, dass Familien sich heute
eher dem Arbeitsmarkt anpassen müssen als umgekehrt.

Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verschlechtert sich,
anstatt sich zu verbessern: Während in der ELTERN-Studie vor vier
Jahren noch 43 Prozent sagten, dass sie mit der Vereinbarkeit gut
klarkommen, sind dies 2017 nur noch 29 Prozent der Befragten. 68
Prozent der Eltern geben heute an, sie hätten "einige", oder "große
Probleme", Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.

Das Gefühl, bei der Gestaltung ihres Lebens nicht die Wahl zu
haben, verstärkt den Druck auf Eltern zusätzlich. So sagen 61 Prozent
der Befragten, dass sie es sich nicht aussuchen können, ob sie
arbeiten oder zu Hause bei den Kindern bleiben. Zudem haben 84
Prozent den Eindruck, es werde von Eltern erwartet, die Kinder




möglichst früh in der Kita betreuen zu lassen. Genau das wollen die
meisten Eltern aber nicht - nur jede vierte Frau will nach einem Jahr
zurück in den Beruf, die große Mehrheit hält einen Zeitpunkt zwischen
eineinhalb und drei Jahren nach der Geburt des Kindes für richtig.
Wichtiger als weiterer Ausbau der Kinderbetreuung ist den meisten
Eltern finanzielle Familienförderung wie die kostenlose
Krankenversicherung nicht berufstätiger Ehepartner (60 Prozent) oder
deutlich mehr Kindergeld (55 Prozent).

Dass Väter und Mütter sich Job, Kindererziehung und Haushalt
gerecht teilen, klingt zwar modern, ist aber zumindest für die ersten
Jahre mit Kind nicht das Wunschmodell der befragten Eltern: Nur 23
Prozent wünschen sich dieses Modell. 41 Prozent der Befragten sind
hingegen für "Vater Vollzeit, Mutter Teilzeit und kümmert sich um
Hausarbeit und Kinderbetreuung". Auch die klassische Rollenverteilung
(Vater ist Alleinverdiener, Mutter kümmert sich um Haushalt und
Kinder) wird offensichtlich wieder attraktiver: Wollten dies 2013 nur
sechs Prozent der Befragten, so sind es heute 17 Prozent. Vor allem
jüngere Eltern unter 30 Jahren (23 Prozent) halten das für besonders
erstrebenswert.

"Dass Eltern in Deutschland, ganz besonders die Mütter, sich heute
mehr als je zuvor unter Druck fühlen, sollte alle Parteien
aufrütteln", sagt ELTERN-Chefredakteurin Marie-Luise Lewicki, "zumal
die Ergebnisse der Studie ganz klar zeigen, was Eltern wollen: die
Freiheit, ihr Leben selbst zu gestalten. Das drückt sich im Wunsch
vor allem nach finanzieller Förderung aus, aber auch in dem Wunsch,
mindestens eineinhalb Jahre beim Kind zu bleiben. Mütter wissen
heute, dass der Job zum Leben gehört, Hausfrau für immer möchte
praktisch niemand mehr sein. Dass trotzdem so viele Eltern nach wie
vor die "klassische Arbeitsteilung" (Papa Vollzeit, Mama Teilzeit
oder erstmal gar nicht) vorziehen, ist kein Beleg für eine
Retraditionalisierung, sondern eine sehr kluge Reaktion auf
Lebensrealitäten: So lange in mehrheitlich von Männern ausgeübten
Berufen sehr viel mehr verdient wird als in "Frauenberufen", und so
lange sich die Anforderungen der Arbeitswelt am Leben kinderloser
Singles orientieren, wird sich daran nichts ändern."

Die Zeitschrift ELTERN hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar
EMNID mit einer repräsentativen Studie beauftragt, für die 1.000
Frauen und Männer mit Kindern bis 10 Jahren befragt wurden.



Pressekontakt:
Isabelle Haesler
PR / Kommunikation ELTERN / ELTERN FAMILY
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 37 06
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