Die medizinisch oftmals sinnvolle Behandlung von Rauchgasopfern mit hyperbarer Sauerstofftherapie HBO ist in Deutschland nicht mehr gesichert. In Wiesbaden und Frankfurt wird diese Notfallbehandlung eingestellt. Der Verband Deutscher Druckkammerzentren (VDD) e.V. appelliert an Krankenkassen und KrankenhÀusern die Finanzierung bei ambulanten NotfÀllen zu regeln.
(firmenpresse) - Traunstein, 30. Dezember 2009 - Die Rhein-Main-Taunus Druckkammern in Wiesbaden und Frankfurt stellen die Notfallbehandlung von Rauchgasopfern ein. Das in der Notfallbehandlung erfahrene und aktive Druckkammerzentrum hat hohe AuĂenstĂ€nde bei Krankenkassen und Kliniken und wurde aus wirtschaftlichen GrĂŒnden zu diesem Schritt gezwungen. Der Hessische Rundfunk hat im Fernsehen HR 3 darĂŒber berichtet: http://www.hbo-rmt.de/m/video/091214_hessenschau
Rasche Behandlung in einer Druckkammer lebensrettend
Bei einer Rauchgasvergiftung kann die rasche Behandlung in einer Druckkammer lebensrettend sein. Zur Vermeidung von SpĂ€tschĂ€den ist sie unerlĂ€sslich. Doch die gesetzlichen Krankenkassen weigern sich seit einigen Monaten, die Kosten fĂŒr die 24-Stunden-Bereitschaft und die Behandlung zu tragen. Bei einer Rauchgasvergiftung (Kohlenmonoxidvergiftung) ist höchste Eile bei der Behandlung geboten, denn Kohlenmonoxid blockiert innerhalb der Zellen den Sauerstofftransport.
SpÀtere gesundheitliche SchÀdigung durch eine Rauchgasvergiftung vermeiden
Noch nach Wochen und Monaten können sich SpÀtfolgen einer Rauchgas- bzw. CO2-Vergiftung wie LÀhmungen, GedÀchtnisstörungen, VerhaltensÀnderungen, Kopfschmerz oder Schwindel bemerkbar machen. Diese SpÀtfolgen sind in anerkannten Studien bewiesen. Um dies zu verhindern, werden Patienten mit einer Rauchgasvergiftung in der Druckkammer mit medizinisch reinem Sauerstoff behandelt. Das giftige Kohlenmonoxid wird so schneller aus dem Körper des Patienten "ausgewaschen".
Berufsgenossenschaften zahlen, Krankenkassen und Kliniken nicht
Das Verfahren der Druckkammerbehandlung wird von den gewerblichen Berufsgenossenschaften beim Vorliegen einer Rauchgasvergiftung als zwingend erforderliche Therapie angesehen. Auch fĂŒr die Vergiftungszentralen gilt die Druckkammertherapie nach Rauchgasvergiftung als medizinisch erforderlich.
Unhaltbarer Zustand
"Fakt ist leider, dass eine ambulante Notfallbehandlung, also ohne stationĂ€re begleitende Behandlung von der Krankenkasse nicht bezahlt wird und andererseits dem Krankenhaus bei einer stationĂ€ren Behandlung die nötigen Mittel fĂŒr die zusĂ€tzliche Behandlung von Rauchgasopfern in der Druckkammer nicht bewilligt werden", schildert Dr. med. Christian Heiden, Vorstand des Verbandes Deutscher Druckkammerzentren die aktuelle Situation. "Die Haltung ist unklug, da sie vermeidbares menschliches Leid verursacht und unkalkulierbare spĂ€tere Behandlungskosten nach sich ziehen kann", so Heiden.
GesprÀche sind dringend
"Wir werden in KĂŒrze Kontakt mit den Krankenkassen und den behandelnden KrankenhĂ€usern aufnehmen. Gesundheit ist ein zu hohes Gut, mit dem man nicht beliebig umspringen sollte", betont Christian Heiden. "Der Verband Deutscher Druckkammerzentren ist jederzeit zu einem GesprĂ€ch bereit".
Verband Deutscher Druckkammerzentren e.V. (VDD e.V.): Der VDD e. V. hat sich am 07.12.1996 als Verein zur Förderung der hyperbaren Medizin in Deutschland und als Berufsverband der deutschen Druckkammerzentren gegrĂŒndet. Der VDD e.V. definiert unter BerĂŒcksichtigung der BeschlĂŒsse der medizinischen Fachgesellschaften (hier vor allem auch der Gesellschaft fĂŒr Tauch- und Ăberdruckmedizin e. V. als wissenschaftliche Gesellschaft im Bereich der Tauch- und Ăberdruckmedizin) einheitliche QualitĂ€ts- und Sicherheitsstandards sowohl fĂŒr die Druckkammertechnik, fĂŒr die anzuwendenden Behandlungsschemata als auch fĂŒr die Personalqualifizierung. Die Mitglieder des Vereins gehen mit ihrem Vereinseintritt die Verpflichtung ein, sich an diese Standards zu halten.
Der VDD e.V. ist die Plattform fĂŒr den Erfahrungsaustausch der Druckkammertherapiezentren. Der Verein fördert die Information ĂŒber die Hyperbarmedizin.
Zur HBO: Die Ăberdruckmedizin ist eine Therapieform mit Zukunft. Sie fördert die Regeneration im menschlichen Körper. Sauerstoff, unter Ăberdruck eingeatmet, löst sich um ein Mehrfaches. Der hohe Sauerstoff-Partialdruck wirkt positiv auf das Gewebe und auf die Kapillaren und fĂŒhrt so zur Regeneration von Sinnes- oder Knochenzellen und Gewebe. Die HBO-Therapie kann auch dann noch mit Erfolg eingesetzt werden, wenn Standard-Behandlungen unbefriedigend verlaufen sind. Bevorzugte Einsatzgebiete sind Hörsturz, Tinnitus, Knalltrauma bzw. Schalltrauma, nicht heilende Wunden, Knochenmarködemsyndrom an Knie, Schulter, HĂŒfte und FuĂwurzel, spĂ€te Bestrahlungsfolge bzw. Bestrahlungsschaden nach Krebsbestrahlung an Kopf, Hals, Blase oder Darm, Fazialisparese. Die HBO ist eine wertvolle und zudem sanfte ErgĂ€nzungstherapie.
Verband Deutscher Druckkammerzentren e.V.
Dr. med. Christian Heiden
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Traunstein
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