(ots) - Der ARD-Journalist Robert Kempe darf nicht zum 67.
FIFA-Kongress nach Bahrain einreisen, der am 11. Mai stattfindet. Das
bahrainische Ministerium für Information verweigert dem
sportpolitischen Reporter die Einreise. "Dies ist ein massiver
Eingriff in die Pressefreiheit durch die bahrainischen Behörden. Eine
freie Berichterstattung bei solchen Veranstaltungen muss von der FIFA
gewährleistet werden", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky.
Die bahrainischen Behörden begründen das Einreiseverbot für Kempe
nicht. Die FIFA wurde sowohl aus Bahrain als auch in einem
Protestschreiben der ARD über das Einreiseverbot informiert, sieht
sich aber machtlos, dem ARD-Journalisten freien Zugang zu ihrem
Kongress zu gewähren: "Wir bedauern, dass unsere Versuche erfolglos
geblieben sind", teilte die FIFA auf ARD-Anfrage mit. Auf dem 67.
FIFA-Kongress sollen Vergabekriterien für zukünftige
Weltmeisterschaften beschlossen und über die mögliche Neubesetzung
der FIFA-Ethikkommission diskutiert werden. Der bahrainische Scheich
Salman bin Ibrahim Al Khalifa, FIFA-Vizepräsident sowie der Präsident
der Asiatischen Fußballkonföderation, ist dabei einer der Gastgeber.
Robert Kempe hatte sich in der Vergangenheit kritisch mit
Mitgliedern der Königsfamilie des Golfstaats auseinandergesetzt, die
in führenden sportpolitischen Funktionen tätig sind. Anlässlich der
FIFA-Präsidentschaftswahl im Frühjahr 2016 berichtete er als Teil
eines Autorenteams der WDR-Sendung "Sport inside" über massive
Vorwürfe der Menschenrechtsverletzung gegen den bahrainischen Scheich
Salman bei der Niederschlagung des Arabischen Frühlings 2011 in
seinem Land. Scheich Salman war damals aussichtsreicher Gegenkandidat
von Gianni Infantino bei der Wahl zum FIFA-Präsidenten. Der
WDR-Bericht hatte ein weltweites Medienecho hervorgerufen.
Auf der jüngst von der Organisation "Reporter ohne Grenzen"
veröffentlichen Rangliste der Pressefreiheit liegt Bahrain auf dem
164. Platz von 180.
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