(ots) - Nach der Aufdeckung von massiven und langfristigen
Tierschutzverstößen wird der Brucker Schlachthof, der bis vor kurzem
noch als der Musterbetrieb der Branche und speziell der Bioverbände
galt, liquidiert.
Ausschlaggebend waren die Undercover-Aufnahmen von SOKO
Tierschutz, welche grobe Gewalt, systematische Rechtsbrüche und
massive Probleme bei der Betäubung von Schweinen und Rindern zeigten.
SOKO Tierschutz begrüßt diesen Schritt, mahnt aber an, die Täter
nun nicht im Schatten der Schlachthofschließung davon kommen zu
lassen. Nur harte Strafen wirken abschreckend auf eine Branche, die
offensichtlich außer Kontrolle ist. Speziell das Versagen der
führenden Bioverbände Naturland und Bioland wiegt schwer und wirft
ein bezeichnendes Licht auf eine Branche, der Profit und Stückzahl
wichtiger sind als Transparenz und Tierschutz.
SOKO Tierschutz bekräftigt angesichts dieser Probleme die
Notwendigkeit von überregionalen Kontrollen durch harte,
unangemeldete und sachkundige Einsätze von Spezialeinheiten.
Leider sind die Missstände, die nun in Fürstenfeldbruck geballt
zum Vorschein kamen, Alltag in vielen Schlachthöfen. Frühere
Aufdeckungen beim Schlachthof Aschaffenburg, bei Chiemgauer
Naturfleisch und weiteren Betrieben beweisen das überdeutlich.
"Dass der erste in Deutschland aus Tierschutzgründen geschlossene
Schlachthof ein Schwerpunkt der Biobranche und viel gelobter
Musterbetrieb war, stellt das komplette System dieser Branche in
Frage. Nur ein echter Wandel weg von der Tierausbeutung wird die
Skandale beenden", sagt Maria Martens von SOKO Tierschutz e.V.
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Maria Martens SOKO Tierschutz e.V. 0157-72367769
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