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Forsa-Umfrage zur Milchwirtschaft in Deutschland / Verbraucher besorgt um Milchwirtschaft und mit wenig Vertrauen in politische Lösungen

ID: 1489758

(ots) - Eine repräsentative Befragung des
Meinungsforschungsinstituts Forsa zum Verbraucherverhalten bezüglich
Milch und Milchprodukte, zum Bewusstsein um die aktuelle Situation
und die speziellen Probleme der deutschen Milchwirtschaft zeigt: Die
Verbraucher sind in Sorge um die Milchwirtschaft und betrachten die
Politik nicht als vertrauensvolle Hilfe. Insgesamt zeichnen die
Ergebnisse ein sorgenvolles und teilweise sehr skeptisches Bild
hinsichtlich der Situation und der Entwicklung moderner
Milchwirtschaft in Deutschland.

Wie bereits vor zwei Jahren haben die Landesvereinigungen der
Milchwirtschaft in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, in
Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut, rund 1.000 in Deutschland
lebende Personen über 18 Jahren zu ihrer Einstellung zur
Milchwirtschaft befragt.

Neben Themen, die mit denen von 2015 identisch waren, hat die
Umfrage auch neue Aspekte aufgegriffen, wie, unter anderem, die Frage
nach der Bedeutung gentechnikfreier oder biologischer Herstellung von
Milch und Milchprodukten.

Einige Ergebnisse im Einzelnen:

Milch und Milchprodukte für Befragte nicht aus dem Handel
wegzudenken

Seit 2015 ist das Konsumverhalten der Befragten unverändert:
Milchprodukte (97 %) kaufen und verzehren die Konsumenten regelmäßig,
nur Obst und Gemüse (99 %) geht häufiger über die Kassenbänder. Die
Milch (92 %) steht, laut der Befragung, sogar noch vor Geflügel und
Fleisch (90 %). Ein Drittel aller Befragten (33 %) konsumiert
"ungefähr einen Liter" Milch pro Woche, 21 Prozent aller Befragten
sagen "ungefähr zwei Liter" und 30 Prozent sagen, dass sie "mehr als
zwei Liter" die Woche trinken.

Bedeutung von Landwirtschaft in den Augen der Verbraucher hoch /
Bedeutung von Milchwirtschaft sogar noch deutlich höher

Im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen wird die Bedeutung der




Landwirtschaft von 71 Prozent als wichtig (32 %) bis sehr wichtig (39
%) eingeschätzt. Bezüglich der deutschen Milchwirtschaft attestieren
sogar 84 Prozent der Verbraucher eine mindestens wichtige (50 %),
wenn nicht sehr wichtige (34 %) Bedeutung der Milchbranche im
Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen.

Skepsis gibt es hinsichtlich der Entwicklung moderner
Milchwirtschaft und tiergerechter Haltung

Mehr als die Hälfte der Verbraucher (55 %) glaubt nicht, dass sich
"die deutsche Milchwirtschaft stark für das Wohlergehen der Kühe
einsetzt und es den Kühen in modernen Milchviehbetrieben gut geht".
Nur 43 Prozent glauben dies. Gegenüber 2015 stieg die Skepsis um 8
Prozent, das Vertrauen sank um 6 Prozent. In der Wahrnehmung zu der
Berichterstattung über die Milchwirtschaft standen bei den Befragten
nun Preise und Preisentwicklung mit 74 Prozent weit im Vordergrund.
Auch im Herbst 2015 war der Milchpreis das Thema, dass am meisten
beschäftigte. Allerdings mit 85 Prozent noch deutlich höher.

Tierschutzlabel für Mehrheit unbekannt

Nur 40 Prozent der deutschen Verbraucher kennen Tierschutzlabel
auf Lebensmitteln. Die deutlich überwiegende Mehrheit kennt diese
Label nicht. Immerhin aber sind die Tierschutzlabel 73 Prozent von
den Verbrauchern, die sie kennen, beim Einkauf auch wichtig (44 %)
oder gar sehr wichtig (29 %).

"Ohne Gentechnik" und artgerechte Tierhaltung wichtiger als Marke,
Preis oder "Bio"

Drei Viertel aller befragten Verbraucher will Milch und
Milchprodukte aus gentechnikfreier Herstellung (77 %) und
zertifizierter, tiergerechter Haltung (73 %). Weniger als die Hälfte
aller Verbraucher (44 %) legt Wert darauf, dass ihre Milch und
Milchprodukte aus biologischer Herstellung stammen. Eine
untergeordnete Rolle bei der Kaufentscheidung spielen Marke (39 %)
und Preis (35 %). Ältere Verbraucher und Verbraucher mit höherem
Einkommen sind dabei deutlich kritischer als jüngere Befragte und
Verbraucher mit niedrigerem Haushalts-Nettoeinkommen.

Existenzprobleme der Milchbauern in Deutschland rücken ins
Bewusstsein - Hilfe von Seiten der Politik erwarten die Wenigsten

Während in 2015 kaum ein Verbraucher den Gedanken an deutsche
Milchbauern mit möglichen existenziellen Sorgen in Verbindung
brachte, macht das in 2017 jeder zehnte Befragte spontan und
explizit. "Hilf Dir selbst, sonst hilft Dir keiner", scheint das
Fazit der meisten Verbraucher zu sein, wenn es um die Frage geht, wer
die Interessen der Milchbauern am besten in der Öffentlichkeit
vertreten könne. Hier ist das eindeutigste Ergebnis die Antwort, wer
es definitiv nicht sei: Die Politiker landen mit 19 Prozent auf dem
letzten Platz. 66 Prozent sagen: Die Milchbauern selbst, gefolgt vom
Deutschen Bauernverband (57 %) und, bemerkenswert, den
Verbraucherschutzverbänden (52 %). Selbst den Verbänden der
Milchwirtschaft trauen weniger als die Hälfte aller Befragten (44 %)
zu, hilfreich in der Krise sein zu können. Immerhin noch ein deutlich
besseres Ergebnis, als es die Politiker erzielten.

Während die existenziellen Sorgen der Milcherzeuger in den
vergangenen Jahren zunehmend ins Bewusstsein der Verbraucher gerückt
sind, werden andere Aspekte der Milchwirtschaft nach wie vor nicht
richtig eingeschätzt: Hierzu zählt beispielsweise der Erlös, den die
Milchbauern erzielen. Dieser wird insbesondere von jüngeren Menschen
deutlich höher eingeschätzt, als er es in der Realität ist. Auch die
Milchpreiskrise wird entgegen der tatsächlichen Situation durch die
Befragten eher als rein deutsches Problem eingeordnet und die
negativen Auswirkungen der Krise vor allem auf die kleinen Betriebe
bezogen.

Das Kooperationsprojekt "Dialog Milch" der Landesvereinigungen der
Milchwirtschaft in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen räumt mit
diesen wie auch mit anderen Missverständnissen auf und bietet eine
umfassende Informations- und Recherche-Plattform rund um die
Milchwirtschaft.

Weitere Informationen rund um das Thema Milch sowie die
ausführliche Auswertung der Forsa-Befragung stehen auf
www.dialog-milch.de zur Verfügung.



Pressekontakt:
Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V.
Christine Licher
Tel. 0511/85653-21; Mail: licher(at)milchwirtschaft.de

Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e.V.
Frank Maurer
Tel. 02151/4111-410; Mail: maurer(at)milch-nrw.de

Original-Content von: Dialog Milch, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 10.05.2017 - 14:30 Uhr
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