(ots) - Hunderte deutsche Firmen haben ihre
Niederlassungen auf Malta nicht bei den deutschen Finanzämtern
angemeldet. Nordrhein-Westfalens Finanzminister leitet daraus einen
Verdacht ab: Viele deutsche Firmen haben auf der Mittelmeerinsel
Briefkastenfirmen zum Zwecke der Steuerhinterziehung gegründet. Ob
dem wirklich so ist, muss erst noch bewiesen werden. Doch diesen
Verdacht zu äußern, kann dem Urheber wenige Tage vor der Landtagswahl
freilich helfen. Sollte sich aber herausstellen, dass Malta
tatsächlich ähnlich wie Panama funktioniert, Zehntausende
Briefkastenfirmen beheimatet und so zum Paradies für
Steuerhinterzieher in EU und Euro-Zone wurde, wäre das ein Skandal.
Die EU müsste Malta zwingen, diese unerträgliche Politik sofort zu
unterlassen. Dass EU-Mitgliedstaaten auf Kosten der anderen
versuchen, Investoren durch Niedrigsteuern zu locken, ist ebenso
schlimm. Malta erstattet ausländischen Firmeneignern sechs Siebtel
der dort gezahlten Körperschaftsteuer. Die EU muss so etwas endlich
abstellen und Firmensteuern harmonisieren.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell