(ots) - Das Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hat
NRW-Fraktionen anlässlich der Wahl am Sonntag über die umstrittene
Delfinhaltung befragt.
SPD, CDU und FDP sprachen sich in ihren Stellungnahmen gegenüber
dem WDSF übereinstimmend für eine weitere Gefangenschaftshaltung von
Delfinen in Delfinarien aus. Gegenwind kommt von den Grünen, den
Linken, den Piraten und der AfD die sich jeweils für eine Beendigung
der Delfinhaltung ausgesprochen haben.
Die Antworten der NRW-Parteien haben vor dem Hintergrund des am
vergangenen Wochenende von Frankreich beschlossenen Haltungs- und
Nachzuchtverbots von Delfinen und Orcas, welches das WDSF als
Sensation für den internationalen Tierschutz bezeichnet, eine
besondere Bedeutung.
Für die Grünen verweist der Landtagsabgeordnete Martin-Sebstin
Abel auf die mehrfachen Bundestagsanträge der Partei, die Haltung von
Delfinen in Zoos zu stoppen, die jeweils an der Großen Koalition
gescheitert seien.
Die Piraten schreiben: "Wir Piraten werden uns ohne Frage auch
weiterhin für ein Haltungsverbot von Delfinen einsetzen und
versuchen, die anderen Abgeordneten zur Einsicht zu bewegen."
Die AfD in ihrer Antwort an das WDSF: "Wir lehnen Delfinarien ab."
Die Fraktion will sich für eine Übergangsregelung der noch lebenden
Tiere einsetzen.
DIE LINKE auf Bundesebene fordert neben dem Haltungsverbot von
Delfinen in Gefangenschaft auch ein Verbot, wildlebende Delfine zu
fangen.
Die FDP äußert dazu gegensätzlich, dass eine Schließung des
Delfinariums in Duisburg ein Rückschritt sei.
Die CDU hält die Haltung von Delfinen als angemessen für die Ziele
des Artenschutzes und Bildungsauftrags von Zoos.
Die SPD-Fraktion in NRW sieht keinen Anlass, sich gegen die
Haltung von Delfinen auszusprechen.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Wir sind empört über die
Tierschutz-Dekadenz der etablierten Parteien von SPD, CDU und FDP,
die nicht mehr dem Zeitgeist entspricht. Die Besucherzahlen des Zoo
Duisburg mit seinem Delfinarium waren nach unserer Aufklärung über
die katastrophalen Hintergründe der Delfinhaltung mit fortlaufender
Medikamentenbehandlung der Delfine über Jahre stark rückläufig, wobei
der Allwetterzoo in Münster direkt nach der Schließung des
Delfinariums steigende Besucherzahlen zu verzeichnen hatte."
Das WDSF hoffe nun, dass der Wähler den Parteien, die sich
weiterhin für Delfinarien einsetzen, "eine Quittung verpasst" damit
der Tierschutz forciert würde. Das Forum hatte bereits im letzten
Jahr geäußert, dass einige Tierarten nicht in Zoos gehören und dass
der gesetzliche Bildungsauftrag von Zoos neu geregelt werden müsse.
Die vollständigen Antworten der Parteien hat das WDSF auf seiner
Homepage veröffentlicht:
https://www.wdsf.eu/wdsf-aktuell/delfinarien-politik/lantag-nrw
Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
WDSF-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952
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