(ots) - Der Jugend-Bundesvorstand des türkischen
Islamverbandes DITIB ist nach Informationen des rbb geschlossen
zurückgetreten.
Dieser Schritt sei erfolgt, nachdem die DITIB (Türkisch-Islamische
Union der Anstalt für Religion) zwei Jugendvorstandsmitglieder ohne
Angaben von Gründen entlassen bzw. zwangsversetzt habe. In dem
Rücktrittsschreiben, das dem rbb vorliegt, beklagt der Vorstand des
Jugendverband BDMJ (Bund der Muslimischen Jugend) eine massive
Behinderung der bisher erfolgreichen Jugendarbeit und eine "von
Misstrauen geprägte Stimmung".
Die Schritte gegen die jungen Leute seien ohne Angabe von Gründen
erfolgt, Erklärungen seien verweigert worden. "Unsere verzweifelten
Hilferufe in den letzten Tagen blieben leider ungehört", heißt es in
dem Schreiben weiter. Das alles habe dem BDMJ-Vorstand die Motivation
und den Glauben in die muslimische Familie geraubt und mache eine
weiter Arbeit unmöglich.
Die DITIB ist der größte deutsche Islamverband. Er unterliegt
vereinsrechtlich über die in Deutschland eingesetzten
Religionsattachées dem Weisungsrecht des türkischen
Religionsministeriums in Ankara. In der jüngeren Vergangenheit ist
die DITIB in die Schlagzeilen geraten, weil DITIB-Imame auf Weisung
aus der Türkei Gläubige bespitzelt hatten und Informationen über
vermeintliche Gülen-Anhänger nach Ankara geliefert hatten. In diesem
Zusammenhang ermittelt die Bundesanwaltschaft wegen Spionage gegen
DITIB-Funktionäre.
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