(ots) - Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Beate
Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte in der
Grünen-Bundestagsfraktion, bezeichnet es in einem Interview mit der
"Stuttgarter Zeitung" als "Märchen, wenn immer wieder darauf
verwiesen wird, Leiharbeitskräfte seien schlechter qualifiziert".
Gleichzeitig behauptet die Bundestagsabgeordnete, Lohnunterschiede
zwischen Zeitarbeitnehmern und anderen sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten seien "gravierend hoch". Thomas Hetz,
Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes der
Personaldienstleister (BAP), wies die Aussagen als nicht haltbar
zurück:
"Mit ihren Äußerungen zur Zeitarbeit verdreht Frau Müller-Gemmeke
die Fakten: Auch wenn 'lediglich ein knappes Viertel' der
Zeitarbeitnehmer keinen Berufsabschluss aufweist, ist deren Anteil
mit fast 24 Prozent doppelt so hoch wie der auf dem
Gesamtarbeitsmarkt mit rund 12 Prozent. Diese Zahlen hat die
Bundesagentur für Arbeit ermittelt. Frau Müller-Gemmeke hat zudem
leider noch immer nicht erkannt, dass die Zeitarbeit eben jene
Personen eine Chance vermittelt, die es schwerer haben auf dem
Arbeitsmarkt. Dazu zählen neben Langzeitarbeitslosen und Migranten
auch Geringqualifizierte. Daher kann ich gar nicht oft genug betonen,
wie wichtig die Zeitarbeit als Teil des Arbeitsmarktes für diese
Personengruppen ist.
Im Übrigen - so heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf
die Kleine Anfrage der Grünen - würden 'die systematischen
Unterschiede' zwischen Zeitarbeitnehmern und anderen
sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten berücksichtigt,
'verringert sich die Lohndifferenz deutlich'. Damit relativiert sich
auch die Aussage von Frau Müller-Gemmeke, die Lohnunterschiede
zwischen beiden Gruppen seien 'gravierend hoch'. Die Zeitarbeit hat
in den vergangenen Jahren die Löhne in der Branche stetig angepasst.
Zwischen 2010 und 2016 stiegen diese im Westen um 22 Prozent und im
Osten um 32,4 Prozent. Auch haben sich die Tarifpartner erst im
vergangenem Herbst auf die Fortsetzung der Tarifpartnerschaft und
einem damit bis Ende 2019 geltenden Tarifvertrag geeinigt.
Zeitarbeitnehmer in Westdeutschland erhalten seit 2010 bis zum Ende
der Laufzeit einen Lohnzuwachs von 34 Prozent. Im Osten liegt der
Lohnanstieg mit 50,5 Prozent sogar noch höher. Gleichfalls zahlt die
Branche Löhne, die allesamt deutlich über dem Mindestlohn liegen, und
besser qualifizierte Zeitarbeitnehmer verdienen ebenfalls mehr. Daher
stellt sich mir doch die Frage, ob nicht Frau Müller-Gemmeke
diejenige ist, die 'Märchen' erzählt und Fakten zur Zeitarbeit nach
Gutdünken auslegt."
Ãœber den BAP:
Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP)
ist die führende Interessenvertretung der Personaldienstleistungs-
und Zeitarbeitsbranche in Deutschland. Im BAP sind ca. 2.000
Mitglieder mit über 4.600 Personaldienstleistungsbetrieben
organisiert. Informationen zum Verband finden Sie unter
www.personaldienstleister.de.
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Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.V. (BAP),
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