(ots) - Fraktionschef Oppermann hat tief hineingegriffen in
die PR-Kiste: Das aktuelle SPD-Wahlprogramm sei "wahrscheinlich das
beste seit Willy Brandt". Willy Brandt hätte sich im Grab umgedreht,
hätte er das vernommen. Die Genossen sind in größter Not,
selbstverschuldet. Da lässt sich der neue SPD-Hoffnungsträger, der
zuvor in Umfragen für eine fulminante Zehn-Prozentpunkte-Aufholjagd
gesorgt hatte, von einer politisch bestenfalls mittelmäßig begabten
und eher durch Glück denn Geschick in die Düsseldorfer Staatskanzlei
gelangten Genossin vom Hof jagen, genauer: vom Wahlkampf fernhalten.
Wenn sich Martin Schulz nicht mal gegen Hannelore Kraft durchsetzen
kann: Wie wird dann erst Angela Merkel mit ihm Schlitten fahren? Und
was für eine gruselige Performance. Am Sonntagabend gibt SPD-Vize
Thorsten Schäfer-Gümbel bei Anne Will dröge ein paar Punkte aus dem
mutmaßlichen Wahlprogramm zum Besten, die selbst wohlwollende
Zuschauer eher verwirrt denn erleuchtet zurücklassen. Am Montag wird
die Verkündung eben jenes Programms mit großem Trara angekündigt,
dann wieder abgesagt, dann wieder angekündigt. Dann verkündet. Aber
vorsichtshalber ohne Details an wichtigsten Stellen. Rein
gefühlsmäßig mag man vermuten: Das Programm ist wahrscheinlich gar
nicht mal schlecht. Aber niemand wird das je erfahren, wenn die SPD
am 24. September untergeht. Schulz und die Seinen müssen jetzt
Vollgas geben, wenn sie ab dem 25. September irgendwie mitreden
wollen. Schulz hat vermutlich das Zeug dazu. Er war mal Fußballer. Es
geht jetzt nur noch so, wie beim HSV am Samstag in der 88. Minute.
Sonst ist der Abstieg programmiert.
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