(ots) - Ein Konsortium bestehend aus fünfzehn Mitgliedern aus
sieben europäischen Ländern hat nun ein europäisches
Forschungsprojekt zum Thema Cybersicherheit gestartet. Die darin
entwickelten Lösungen sollen Kriminelle und Angreifer daran hindern,
die Blockchain-Technologie für kriminelle Zwecke einzusetzen,
gleichzeitig aber auch die Datenschutzrechte der rechtmäßigen
NutzerInnen wahren.
Die Blockchain-Technologie ermöglicht es, Datensätze in einem
verteilten Netzwerk ohne zentrale Kontrolle zu organisieren und
stellt somit auch Ermittlungsbehörden vor neue Herausforderungen. Die
bekannteste Anwendung der Blockchain-Technologie ist die
Kryptowährung Bitcoin, die zwar eine Reihe legaler Einsatzbereiche
bietet, aber auch für kriminelle Zwecke, oft im Zusammenhang mit dem
so genannten Darkweb genutzt wird, also jenem Teil des Internet, der
von Google und anderen Suchmaschinen nicht erfasst wird. So forderten
auch die Angreifer, die am 12. Mai 2017 Computer in 150 Ländern
lahmlegten, die Zahlung des Lösegelds in Bitcoin.
Ziel des TITANIUM (Tools for the Investigation of Transactions in
Underground Markets) genannten Projekts ist die Entwicklung
technischer Lösungen zur Untersuchung und Bekämpfung krimineller und
terroristischer Handlungen im Netz, die mit Hilfe virtueller
Währungen und Untergrund-Marktplätze begangen werden. Das dreijährige
Projekt mit einem Volumen von insgesamt 5 Millionen Euro wird von der
Europäischen Union gefördert.
Zwtl.: Entwicklung effizienter und wirksamer Online-Forensik-Tools
Die Tools, die vom Konsortium (darunter vier
Strafverfolgungsbehörden und INTERPOL) entwickelt und implementiert
werden, sollen die forensische Analyse krimineller Transaktionen
unterstützen, Anomalien in deren Anwendung erkennen und
Geldwäschetechniken identifizieren. Darüber hinaus werden die
ForscherInnen Schulungen durchführen, um das entsprechende Know-how
und Wissen bei den Strafverfolgungsbehörden der EU zu verankern.
Weiters sollen die im Projekt entwickelten Tools und Services bei den
Strafverfolgungsbehörden vor Ort getestet und validiert werden, um
die Projektergebnisse auf ihren Erfolg und ihre Wirksamkeit hin zu
überprüfen.
Projektkoordinator Ross King, Senior Scientist am AIT Austrian
Institute of Technology, erklärt dazu: "Kriminelle und terroristische
Aktivitäten die im Zusammenhang mit virtuellen Währungen und
Darknet-Märkten stehen entwickeln sich rasant und variieren sehr
stark, was die technische Ausgereiftheit, Resilienz und anvisierten
Ziele betrifft."
Um diesen Aktivitäten entgegenzuwirken, ist laut Dr. King die
Entwicklung effizienter und wirksamer Forensik-Tools erforderlich,
die unterschiedliche Datentypen aus unterschiedlichen Quellen nutzen
können, so unter anderem Register für virtuelle Währungen,
Onlineforen, Peer-to-Peer Netze auf Untergrund-Märkten sowie
beschlagnahmte Geräte.
Dr. King betont, dass bei der Entwicklung der Tools im Rahmen von
TITANIUM ein wichtiges Augenmerk auf den Schutz der Persönlichkeits-
und Grundrechte der NutzerInnen gelegt wird. "Das Konsortium wird
die rechtlichen und ethischen Anforderungen analysieren und
Richtlinien zur Speicherung und Verarbeitung von Daten, Informationen
und Erkenntnissen aus strafrechtlichen Ermittlungen entwickeln, ohne
die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger zu beeinträchtigen."
Zusätzlich zum AIT Austrian Institute of Technology sind folgende
Partner Teil des TITANIUM Konsortiums:
* Bundeskriminalamt (Deutschland)
* Coblue Cybersecurity (Niederlande)
* Countercraft S.L. (Spanien)
* dence GmbH (Deutschland)
* Universität Innsbruck (Österreich)
* INTERPOL (Internationale kriminalpolizeiliche Organisation)
* Karlsruher Institut für Technologie (Deutschland)
* Bundesministerium für Inneres (Österreich)
* Ministerio del Interior (Spanien)
* National Bureau of Investigation (Finnland)
* TNO (Niederlande)
* Trilateral Research Ltd. (UK)
* University College London (UK)
* VICOMTECH-IK4 (Spanien)
Rückfragehinweis:
Mag. (FH) Michael W. Mürling
Marketing and Communications
AIT Austrian Institute of Technology
Center for Digital Safety & Security
T +43 (0)50550-4126 | M +43 (0)664 2351747
michael.muerling(at)ait.ac.at | www.ait.ac.at
Mag. Michael H. Hlava
Head of Corporate and Marketing Communications
AIT Austrian Institute of Technology
T +43 (0)50550-4014
michael.hlava(at)ait.ac.at | www.ait.ac.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/2009/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
Original-Content von: AIT Austrian Institute of Technology GmbH, übermittelt durch news aktuell