(ots) -
Die guten Rahmenbedingungen und ein schon seit Langem positives
und stabiles Verbrauchervertrauen bescheren dem deutschen
Einzelhandel seit mittlerweile sieben Jahren kontinuierlich
Umsatzzuwächse. Grundsätzlich befindet sich die Handelslandschaft
jedoch spürbar in einem Transformationsprozess, der bestehende
Strukturen verändert. Die Aussage, dass der Handel den größten Wandel
seit Einführung der Selbstbedienung durchläuft, ist aufgrund der
Dynamik der Veränderungen und Anpassungsprozesse sicherlich
gerechtfertigt. Während sich der Siegeszug des Onlinehandels am
Vermietungsmarkt bereits deutlich bemerkbar macht, sorgt der
anhaltende Investorenwettbewerb für weiterhin steigende Preise für
Highstreet-Objekte in den besten Lagen. Dies ergibt die Analyse von
BNP Paribas Real Estate.
Die skizzierten Einflussfaktoren haben auch Auswirkungen auf die
tragbare Mietbelastung vieler Branchen und Konzepte, was sich in der
Entwicklung der Mietpreisniveaus widerspiegelt. Von den 64 regelmäßig
von BNP Paribas Real Estate analysierten Städten weisen 24 im
Vergleich zum Vorjahr gesunkene Spitzenmieten auf und nur drei können
einen leicht höheren Wert erreichen. An den meisten beobachteten
Standorten (37) sind die Höchstmieten damit noch konstant geblieben.
Bemerkbar macht sich die zunehmende Preissensibilität potenzieller
Mieter auch in den größten Shoppingmetropolen: Mit Frankfurt (300
EUR/m²), Düsseldorf (280 EUR/m²), Hamburg (275 EUR/m²) und Köln (275
EUR/m²) haben die Top-Mieten im Vorjahresvergleich an vier der sieben
größten deutschen Retailmärkte leicht (um jeweils 2 %) nachgegeben.
Der einzige Standort mit einer etwas steigenden Tendenz ist die
Hauptstadt Berlin (320 EUR/m²; +3 %), während die Mietpreisniveaus in
München (370 EUR/m²) und Stuttgart (275 EUR/m²) wie auch in den
vergangenen Jahren stabil waren. Allerdings gilt die Spitzenmiete per
Definition für einen 100-m²-Standardshop mit idealen Voraussetzungen
und bildet damit nur ein sehr kleines Marktsegment ab. Hierfür gibt
es immer noch eine ausreichende Nachfrage aus den verschiedensten
Branchen.
Highstreet Investments 2016: Gefragtes, aber knappes Gut
Der Angebotsengpass hat sich 2016 deutlich auf das
Highstreet-Investmentvolumen ausgewirkt: Insgesamt flossen rund 3,1
Mrd. EUR in Deutschlands Einkaufslagen und damit rund 21 % weniger
als im sehr starken Vorjahr. Mit rund 57 % entfällt dabei erneut das
Gros des Umsatzes auf Städte außerhalb der Big Six. Die Gründe
hierfür sind zum einen in der nach wie vor geringen Verfügbarkeit von
Premium-Einzelhandelsimmobilien in den A-Lagen der sechs
Top-Standorte zu sehen, zum anderen aber auch in der Struktur
Deutschlands mit einer Vielzahl an Städten mit gut funktionierenden
Einkaufslagen und entsprechendem Angebot an Core-Investments auch
außerhalb der großen Metropolen. Vor diesem Hintergrund haben die
Kaufpreise für Geschäftshäuser nicht nur in den größten
Shopping-Destinationen, sondern auch in einem Großteil der weiteren
analysierten Großstädte noch einmal zugelegt. Bei den Top-Standorten
setzt sich München als teuerster deutscher Standort
(Kaufpreisvervielfältiger : 24,0 bis 31,0) nur knapp vor die
Hauptstadt Berlin (23,0 bis 30,0). In Hamburg (23,0 bis 29,5) wird im
Spitzensegment tendenziell nur geringfügig mehr bezahlt als in
Frankfurt (23,0 bis 29,0) und Düsseldorf, Köln und Stuttgart folgen
dahinter gleichauf (je 23,0 bis 28,0). Grundsätzlich lässt sich aber
festhalten, dass gerade in dieser Assetklasse vereinzelt immer wieder
Ausreißer zu beobachten sind, bei denen die Preise noch deutlich
höher liegen.
Pressekontakt:
Chantal Schaum - Tel: +49 (0)69-298 99-948, Mobil: +49 (0)174-903 85
77, chantal.schaum(at)bnpparibas.com
Jessica Schnabel - Tel: +49 (0)69-298 99-946,
jessica.schnabel(at)bnpparibas.com
Melanie Engel - Tel: +49 (0)40-348 48-443, Mobil: +49 (0)151-117 615
50, melanie.engel(at)bnpparibas.com
Original-Content von: BNP Paribas Real Estate, übermittelt durch news aktuell