(ots) - (sts) - "Rauchen kostet. Nichtrauchen kostet
nichts!" - unter diesem Motto steht der diesjährige
Weltnichtrauchertag am 31. Mai in Deutschland. Das AKTIONSBÃœNDNIS
NICHTRAUCHEN (ABNR) und die Deutsche Krebshilfe informieren über die
Auswirkungen und Kosten des Rauchens für den Einzelnen, die
Gemeinschaft und die Umwelt. "Menschenleben und Milliarden - das ist
der Preis für den Tabakkonsum. In Deutschland raucht jeder vierte
Erwachsene. Deshalb sind weitere Anstrengungen notwendig, um die
negativen Auswirkungen des Tabakkonsums zu minimieren", fordert Gerd
Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Dass es
auch ohne Qualm geht, beweist der Film "Auf Augenhöhe". Der mehrfach
preisgekrönte Kinder- und Familienfilm verzichtet bewusst auf
rauchende Charaktere und hat somit eine wichtige Vorbildfunktion
insbesondere für junge Menschen. Daher verlieh das ABNR gemeinsam mit
der Deutschen Krebshilfe im Rahmen der heutigen Pressekonferenz das
Rauchfrei-Siegel an Joachim Dollhopf, Regisseur des Films "Auf
Augenhöhe".
Tabakkonsum kostet den Einzelnen, die Allgemeinheit und die Umwelt
Erhebliches. Den höchsten Preis zahlen jedoch die Raucherinnen und
Raucher selbst. Neben regelmäßigen Ausgaben für Tabakprodukte kostet
das Rauchen ihre Gesundheit und im schlimmsten Fall sogar ihr Leben.
Etwa 121.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an den Folgen
des aktiven Rauchens. Dies entspricht bundesweit etwa jedem siebten
Todesfall. Rauchen schädigt die Gesundheit auf vielfältige Weise: Es
verursacht insbesondere Herz-Kreislauferkrankungen, Lungenkrebs und
viele andere Krebsarten, die alle tödlich enden können. Aber auch
Passivrauchen gefährdet die Gesundheit. Trotz verbessertem
Nichtraucherschutz sind viele Menschen bundesweit nach wie vor
unfreiwillig Tabakrauch ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für
Kinder.
Neben den zahlreichen individuellen Belastungen zahlt auch die
Allgemeinheit für das Rauchen einen hohen Preis: Die tabakbedingten
Kosten betragen bundesweit jährlich knapp 80 Milliarden Euro - 25,4
Milliarden Euro entstehen dem Gesundheitssystem, 53,7 Milliarden Euro
sind für Produktionsausfälle und Frühverrentungen zu veranschlagen.
"Würde der Verkaufspreis einer Packung Zigaretten die Kosten für das
Gesundheitssystem und die Volkswirtschaft berücksichtigen, müsste der
Preis bei 11,30 Euro liegen", betont Dr. Martina Pötschke-Langer,
Vorsitzende des ABNR.
Nicht zuletzt verursachen Tabakanbau, -herstellung sowie die
Entsorgung von Tabakprodukten massive ökologische Probleme und
entsprechende Folgekosten. "Die Auswirkungen durch Urwald-Rodungen,
Monokulturanbau, Überdüngung und Pestizideinsatz belasten nicht nur
die Menschen in den Anbauländern, sondern auch das weltweite Klima",
sagt Dr. Katrin Schaller, Stabstelle
Krebsprävention/WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle des
Deutschen Krebsforschungszentrums. "Des Weiteren sind die
Arbeitsbedingungen in den Tabakanbauländern hart: Kinderarbeit ist
verbreitet und der Schutz der Arbeiterinnen und Arbeiter vor
Pestiziden und Nikotin oft unzureichend", so die Präventionsexpertin.
Zudem verursacht die Produktion und Entsorgung von Tabakprodukten
weltweit enorme Abfallmengen: Schätzungsweise über zwei Millionen
Tonnen fester Müll, 300.000 Tonnen nikotinhaltiger Abfall und etwa
200.000 Tonnen Chemieabfall. Zigaretten sind das am häufigsten
weggeworfene Abfallprodukt. Zigarettenfilter sind überall in der
Umwelt zu finden und enthalten giftige und krebserzeugende
Substanzen.
Die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Kosten des Rauchens in
Deutschland sind mit knapp 80 Mrd. Euro pro Jahr enorm. Durch
Nichtrauchen wären sie komplett vermeidbar. Das AKTIONSBÜNDNIS
NICHTRAUCHEN, in dem neben der Deutschen Krebshilfe weitere vierzehn
bundesweit tätige Gesundheitsorganisationen vertreten sind, fordert
daher konsequente Schritte, um den Tabakkonsum in Deutschland weiter
einzudämmen. Dazu gehören: ein umfassendes Nichtraucherschutzgesetz
durch eine bundeseinheitliche Regelung, ein Verbot der Tabakwerbung,
ein Rauchverbot in Autos, wenn Minderjährige mitfahren, sowie
deutliche Steuererhöhungen für Tabakprodukte.
Anlässlich des Weltnichtrauchertages verliehen die Deutsche
Krebshilfe und das AKTIONSBÃœNDNIS NICHTRAUCHEN dem Film "Auf
Augenhöhe" das 11. Rauchfrei-Siegel. Das begehrte Siegel zeichnet
Produktionen aus, die auf rauchende Charaktere verzichten oder diese
grundsätzlich nicht als Identifikationsfiguren darstellen. Die
Auszeichnung nahm der Regisseur, Joachim Dollhopf, persönlich
entgegen. Zuletzt wurde der Preis an die ZDF-Krimiserie "Die
Rosenheim-Cops" vergeben.
Die Deutsche Krebshilfe und das ABNR stellen kostenlos ein
aktuelles Plakat zum Weltnichtrauchertag sowie Informationsbroschüren
und -faltblätter für Veranstaltungen online bereit. Diese können
bestellt oder heruntergeladen werden unter:
www.weltnichtrauchertag.de.
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Pressekontakt:
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