(ots) - 95 Prozent der Beschäftigten in Jobcentern nur
auf Zeit angestellt
Grünen-Arbeitsmarktexpertin Pothmer: Die zuständige Ministerin
Nahles schaut weg - "Verlust von Wissen und Erfahrung"
Osnabrück. 95 Prozent der knapp 5000 befristeten Beschäftigten der
Bundesagentur für Arbeit in den Jobcentern sind ohne Angabe eines
Sachgrundes nur auf Zeit angestellt. Nach Informationen der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) ist der Anteil dieser Art befristeter
Arbeitsverhältnisse damit doppelt so hoch wie im Durchschnitt. Im
öffentlichen Dienst liegt der Anteil der sachgrundlosen Befristungen
bei 36 Prozent. Das geht aus einer Antwort des
Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der
Grünen-Arbeitsmarktexpertin Brigitte Pothmer hervor. Pothmer forderte
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) auf, die "riskante
Personalstrategie in den Jobcentern" zu beenden.
"Seit Jahren zieht die Arbeitsministerin gegen die sachgrundlose
Befristung zu Felde. Aber da, wo sie selber Einfluss hat, schaut sie
offenbar nicht so genau hin", kritisierte die Abgeordnete. Der extrem
hohe Anteil an sachgrundlosen Befristungen führe zu "Know-how-Verlust
in den Jobcentern". Mit jedem ausgelaufenen Vertrag gingen Wissen und
Erfahrung verloren. Zugleich müsse erneut mit erheblichem Aufwand
neues Personal eingearbeitet werden. "Das ist weder effizient noch
nachhaltig", beanstandete Pothmer. Die fehlende Jobsicherheit
erschwere die Lebensplanung der befristet Beschäftigten. Auch die
Arbeitsuchenden, die es regelmäßig mit neuen Ansprechpartnern zu tun
hätten, seien "negativ betroffen".
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