(ots) - Zwölf Millionen Einweg-Plastikbecher müllen
Bundesligastadien zu - Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke
04 sind mit Abstand die größten Umweltsünder - Vereine müssen
Umweltschutz ebenso umsetzen wie alle anderen Unternehmen - Deutsche
Umwelthilfe fordert Bundesligisten zum Neustart beim Abfallmanagement
und Ressourcenschutz auf
Noch nie waren die Abfallberge in deutschen
Fußball-Bundesligastadien so groß wie nach der beendeten Saison
2016/17. Eine wahre Müllflut von mehr als zwölf Millionen
Einweg-Plastikbechern bahnte sich den Weg durch die Arenen der ersten
und zweiten Fußball-Bundesliga. Nebeneinandergelegt ergeben die
verbrauchten Becher eine Plastikabfallschlange von Berlin bis Athen.
Den mit Abstand größten Müllberg von mehr als eineinhalb Millionen
Plastikbechern verursachte Borussia Dortmund. Allein die fünf
Bundesligisten Borussia Dortmund, Bayern München, Schalke 04,
Hamburger SV und der FC Köln sind für mehr als die Hälfte aller
verbrauchten Plastikbecher in der ersten und zweiten Liga
verantwortlich. Eine Liste mit den genauen Becherverbräuchen der
deutschen Bundesligisten finden Sie unter LINK. Die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) fordert den Ligaverband und alle Bundesligavereine
auf, endlich Verantwortung zu übernehmen und sich zu abfallarmen
Mehrwegbechersystemen beim Getränkeausschank zu verpflichten.
Mehrwegsysteme sind technisch problemlos umsetzbar.
"Fußball ist ein Milliardengeschäft und viele Vereine ähneln
inzwischen Großunternehmen. Deshalb müssen sie Verantwortung
übernehmen und die gesamtgesellschaftliche Aufgabe des Umweltschutzes
mit umsetzen. Dass gerade die größten Vereine der Bundesliga wie
Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04 oder der Hamburger SV
die schlimmsten Umweltsünder mit den größten Abfallbergen aus
Plastikbechern sind, ist völlig inakzeptabel. Kleinere Vereine wie
Union Berlin oder Braunschweig zeigen den großen Vereinen mit ihren
Mehrwegsystemen, wie Umweltschutz beim Getränkeausschank
funktioniert", sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Nach dem
Spiel ist vor dem Spiel: Für die neue Saison fordert die DUH von den
Bundesligisten eine Mehrweg-Offensive.
"Auf Anfragen der DUH verweist der Ligaverband bislang auf
Hochglanzbroschüren mit sorgfältig ausgewählten Umweltschutzaktionen.
Was wir jedoch brauchen sind keine Einzelaktionen für
Nachhaltigkeitsberichte, sondern echte Umweltentlastungen in der
Breite. Deshalb muss der Ligaverband endlich eine tragende Rolle beim
Thema Abfallvermeidung übernehmen. Der verpflichtende Einsatz von
Mehrwegbechern beim Getränkeausschank kann mit Zustimmung der
Bundesligavereine durch den Ligaverband beschlossen werden", sagt
Resch.
"Wir sehen einen besorgniserregenden Trend der Bundesligisten zu
immer mehr Abfall durch Wegwerf-Plastikbecher. Inzwischen setzen nur
noch sechs Erstligavereine und damit gerade einmal ein Drittel auf
Mehrwegbechersysteme. Dabei versuchen viele Vereine mit
Bioplastikbechern die riesigen Müllberge zu rechtfertigen",
kritisiert Thomas Fischer, Leiter der DUH-Kreislaufwirtschaft. Der
Anbau und die Verarbeitung von Pflanzen für Biokunststoffbecher
belasten Gewässer und Böden. Die Kompostierung der Becher macht
keinen Sinn, weil weder Nährstoffe entstehen, noch Bodensubstrat
aufgebaut wird. Deshalb landen die Einwegbecher in der Verbrennung
und wertvolle Rohstoffe gehen für immer verloren.
Wiederverwendbare Becher sind der beste Weg, um Abfälle zu
vermeiden sowie Energie und CO2-Emissionen einzusparen. Schon nach
dem fünften Gebrauch sind sie umweltfreundlicher als Einwegbecher. Um
den Einsatz von Mehrwegbechern noch sicherer zu machen, werden
inzwischen erfolgreich sicherheitsoptimierte Modelle eingesetzt. Sie
sind leichter als bisherige Becher, verfügen über abgerundete Kanten
und einen angeschrägten Boden, sodass sie sich im Falle eines Wurfes
in Sekundenschnelle entleeren.
Links:
Die Übersicht zu Becherverbräuchen der Vereine der 1. und 2.
Fußballbundesliga in der Saison 2016/17, eine Übersicht zum Einsatz
von Bechersystemen bei allen Vereinen der 1. und 2. Fußballbundesliga
sowie unser Hintergrundpapier zu Bechersystemen in Bundesligastadien
finden Sie unter http://www.duh.de/becher/
Kontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft DUH
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer(at)duh.de
DUH-Pressestelle
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse(at)duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
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