(ots) - 25. 5. 2017 - Für mehr Gerechtigkeit
im Umgang mit Menschen, die bereits heute von den Folgen des
Klimawandels betroffen sind, haben Kletterer von Greenpeace heute am
G7-Tagungsort Taormina auf Sizilien protestiert. Einen Tag vor Beginn
des G7-Gipfels hängten die Aktivisten ein 110 Quadratmeter großes
Banner an eine Brücke unterhalb des auf einem Berg gelegenen
Tagungsortes. Auf dem Banner steht: "Climate Justice Now!". Dürren,
Stürme oder Überflutungen vertreiben pro Jahr durchschnittlich 21,5
Millionen Menschen - mehr als doppelt so viele wie Kriege und Gewalt.
Damit sind wetterbedingte Katastrophen, wie sie das Verbrennen von
Kohle, Öl und Gas verstärken, weltweit die Hauptursache dafür, dass
Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Das ist das Ergebnis der
Studie "Klimawandel, Migration und Vertreibung"
(http://gpurl.de/ttZMd), die Greenpeace heute veröffentlicht. "Die
zunehmenden Wetterextreme zwingen vor allem Menschen in den ärmsten
Ländern, ihre Heimat zu verlassen", sagt Greenpeace-Geschäftsführerin
Sweelin Heuss. "Klimaschutz bedeutet auch Schutz vor Vertreibung. Die
G7 sind verantwortlich für den Großteil der Treibhausgase in der
Atmosphäre. Sie sind moralisch verpflichtet, ihre Emissionen jetzt
deutlich und schnell zu senken."
Die Greenpeace-Studie, geschrieben den Hamburger
Politkwissenschaftlern Dr. Hildegard Bedarff und Prof. Cord Jakobeit,
untersucht den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Migration. Sie
zeigt, wie wichtig es ist, dass die Industriestaaten zusammen mit
betroffenen Ländern Strategien und Lösungen für die kommenden
Wetterextreme entwickeln.
Häufigere Naturkatastrophen vertreiben immer mehr Menschen
Die Zahl und Intensität von klimabedingten Naturkatastrophen
steigt nach Angaben des Weltklimarats seit Jahren. Parallel hat sich
die Zahl der durch sie Vertriebenen laut Internal Displacement
Monitoring Center (IDMC) seit 1970 verdoppelt. Zwischen 2008 und 2015
wurden insgesamt 110 Millionen Menschen durch Fluten und 60 Millionen
durch Stürme vertrieben. Wegen extremen Temperaturen haben 960.000
Menschen ihre Heimat verlassen, wegen Erdrutschen 704.000 Menschen
und 362.000 Menschen aufgrund von Waldbränden. Acht der zehn Länder
mit den meisten Vertreibungen durch Naturkatastrophen liegen in
Asien, darunter Indien, China und die Philippinen. Mit den
Klimaveränderungen in armen Ländern und Regionen beginnt oft ein
Teufelskreis. Jede Katastrophe führt zu weiterer Verarmung. Die
betroffenen Staaten sind immer weniger in der Lage, ihre Bevölkerung
vor kommenden Naturkatastrophen zu schützen. "Die G7 müssen die Welt
sicherer machen, Klimawandel aber macht sie unsicherer. Die großen
Industriestaaten brauchen einen klaren Plan für den Ausstieg aus
Kohle, Öl und Gas. Nur so leisten sie einen fairen Beitrag, um
humanitäre Katastrophen künftig zu verhindern", so Heuss.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Greenpeace-Klimaexperte
Karsten Smid, Tel. 0171-8780821. Sweelin Heuss erreichen Sie auf dem
G7-Gipfel in Italien über Pressesprecherin Constanze Klinghammer,
Tel. 0175-3454113 oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel.
0171-8780778. Fotos erhalten Sie unter 040-306185377 oder
+393486811043. Die Studie finden Sie unter: http://gpurl.de/ttZMd
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