(ots) - Freiburg, 25.05.2017 - Der 120. Deutsche Ärztetag
in Freiburg hat sich klar für Modelle der Übertragung ärztlicher
Aufgaben nach dem Delegationsprinzip ausgesprochen, aber die
Substitution ärztlicher Leistungen durch nicht-ärztliche
Gesundheitsberufe klar abgelehnt. Ärztinnen und Ärzte hätten die
Hoheit über Diagnose, Indikationsstellung und Therapie, was den
Arztvorbehalt sichert, sowie die Gesamtverantwortung für den
Behandlungsprozess, stellte der Ärztetag klar. Konkret unterstützen
die Delegierten das von der Bundesärztekammer (BÄK) und der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) erstellte Delegationsmodell
"Physician Assistant - Ein neuer Beruf im deutschen
Gesundheitswesen". Physician Assistant ist eine aus dem
internationalen Sprachgebrauch entlehnte Bezeichnung für einen
hochschulisch qualifizierten Gesundheitsberuf (Bachelorniveau), der
vom Arzt delegierte Aufgaben übernimmt. Er soll Ärzte in enger
Zusammenarbeit mit diesen unterstützen und entlasten. Das
Delegationsmodell von BÄK und KBV enthält neben einer Begründung des
Berufsbilds und der Darstellung der (rechtlichen)
Delegationsvoraussetzungen den Tätigkeitsrahmen, die verbindlichen
Studieninhalte und die zu vermittelnden Kompetenzen. Die Kompetenzen
sind in Anlehnung an den Nationalen Kompetenzbasierten
Lernzielkatalog Medizin (NKL 2015) formuliert. Für die Zulassung zum
Studium wird eine dreijährige, erfolgreich abgeschlossene Ausbildung
in einem Gesundheitsfachberuf, zum Beispiel als Medizinische
Fachangestellte, vorausgesetzt. Das Konzept wurde eng mit Vertretern
der Deutschen Hochschulkonferenz Physician Assistance abgestimmt. Es
soll in allen Landesärztekammern, in denen entsprechende Studiengänge
existieren oder eingerichtet werden, als Grundlage für die
Zusammenarbeit mit den Hochschulen dienen. Ziel soll eine
Vereinheitlichung der Studiengänge und gegebenenfalls eine Regelung
auf Bundesebene hierfür sein. Delegationsmodell "Physician Assistant
- Ein neuer Beruf im deutschen Gesundheitswesen"
Die 250 Delegierten des Deutschen Ärztetages beraten bis Freitag
gesundheits-, berufs- und sozialpolitische Themen. Folgen Sie der
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