(ots) - Der neue Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef
Scheele, spricht sich dafür aus, für einen kleinen Teil der
langzeitarbeitslosen Menschen einen "sozialen Arbeitsmarkt"
einzuführen. Man müsse das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit sehr
differenziert betrachten, sagte Scheele der Westdeutschen Allgemeinen
Zeitung (Samstagsausgaben) "Nicht für alle, die als
,langzeitarbeitslos' gelten, also seit mehr als einem Jahr arbeitslos
sind, ist ein sozialer Arbeitsmarkt sinnvoll. Nur für eine relativ
kleine Gruppe, die schon seit vier oder mehr Jahren ohne
Beschäftigung ist - ohne Berufsabschluss, älter, mit gesundheitlichen
Einschränkungen - ist öffentlich geförderte Beschäftigung als Ultima
Ratio sinnvoll", erklärte Scheele. Bundesweit könnten zwischen 100
000 und 200 000 Menschen von einem sozialen Arbeitsmarkt profitieren.
Für alle anderen Arbeitslosen müsse die Integration in den ersten
Arbeitsmarkt das Ziel bleiben. "Die Menschen sind aus
unterschiedlichen Gründen beschäftigungslos. Eine allein erziehende
Mutter kann arbeiten, wenn sie in ihrer Situation Unterstützung
bekommt. Jemand, der zwei Jahre nicht gearbeitet hat, aber gesund ist
und Berufserfahrung hat, der kann auch regulär arbeiten. Für den wäre
ein sozialer Arbeitsmarkt nicht sinnvoll. Wir müssen aber erreichen,
dass Menschen gar nicht erst arbeitslos werden. Durch Prävention,
durch einen besseren Ãœbergang von der Schule in den Beruf, durch Aus-
und regelmäßige Weiterbildung", sagte Scheele der Zeitung.
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