(ots) - Wiesenhof-Chef gegen Veggie-Wurst-Verbot
Wesjohann: Sollen wir solche Produkte künftig als ,Tofu-Klotz'
verkaufen?
Osnabrück. Wiesenhof-Chef Peter Wesjohann hat sich gegen
Bestrebungen aus der Politik gestellt, Begriffe wie Veggie-Wurst zu
verbieten. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag)
sagte der Unternehmer: "Das Ganze sollte man doch etwas
ideologiefreier betrachten - auch seitens der Politik." Der
Verbraucher sei klug genug zu erkennen, dass Produkte kein Fleisch
enthielten, wenn Veggie- oder Vegan davor stünde, so Wesjohann. Er
fragte: "Sollen wir solche Produkte künftig als ,Tofu-Klotz'
verkaufen? Das wird marketingtechnisch schwer."
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) und andere
Politiker hatten sich gegen Veggie-Bezeichnungen für
Fleischersatzprodukte gewandt. Die PHW-Gruppe mit der Marke Wiesenhof
ist Deutschlands größter Geflügelfleischproduzent, hat aber auch
vegane Produkte im Sortiment. Wesjohann bezeichnete die Aktivitäten
in diesem Bereich als "schönes Zusatzgeschäft". Insgesamt könnte
Veggie-Wurst einen Anteil von fünf Prozent am Wurstmarkt erreichen,
schätzte Wesjohann.
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Wiesenhof: Enorme Fortschritte im Bereich Hygiene
Firmenchef Wesjohann: Sie können sich besser in unserer Brüterei
operieren lassen als in einem deutschen Krankenhaus
Osnabrück. Wiesenhof-Chef Peter Wesjohann hat die moderne
Geflügelhaltung gegen Kritik verteidigt. Im Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte er: "Wir haben extrem hohe
Standards in Deutschland. So hohe, dass deutsche Produzenten auf dem
Weltmarkt und zum Teil selbst innerhalb der Europäischen Union nicht
mehr wettbewerbsfähig sind." Wesjohann verwies darauf, dass noch in
den 1960er Jahren jedes zweite Masthuhn vorzeitig im Stall gestorben
sei, heute seien es nur noch zwei bis drei Prozent der Tiere. Gerade
im Bereich Hygiene seien enorme Fortschritte gemacht worden.
Wesjohann: "Ich sage: Sie können sich besser in unserer Brüterei
operieren lassen als in einem deutschen Krankenhaus!"
Sein Unternehmen vermarkte mittlerweile fast ein Drittel der
deutschen Produktion in unterschiedlichen Konzepten, die mehr
Tierwohl für Masthähnchen garantierten. Das mache pro Woche 1,5
Millionen Tiere, so Wesjohann. Die Bemühungen der Bundesregierung um
ein freiwilliges staatliches Tierwohllabel bezeichnete der
Unternehmer als Herausforderung. Er warb für eine europaweit gültige
Lösung: "Einheitliche Standards, kombiniert mit einem verpflichtenden
Label, das auch über die Herkunft des Fleisches Auskunft gibt - das
wäre etwas!"
Der Vorstandsvorsitzende des Wiesenhof-Mutterkonzerns PHW sagte zu
Tierschutzverstößen, Fehler seien bei der Vielzahl an beteiligten
Menschen nie ausgeschlossen. Sein Unternehmen arbeite allein mit 1000
Landwirten zusammen, so Wesjohann. "Wenn jemand Tiere schlecht
behandelt oder sie quält, dann muss er raus." In der Vergangenheit
sei das in Einzelfällen die Konsequenz gewesen.
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