(ots) - Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert zum heutigen
Weltspieltag, deutschlandweit die Einrichtung von verkehrsberuhigten
Bereichen, sogenannten "Spielstraßen", in Wohngebieten zu
erleichtern. Dazu sollten Bundesregierung und Bundestag baldmöglichst
eine entsprechende Initiative zur Änderung der Straßenverkehrsordnung
ergreifen. Außerdem schlägt der Verband eine Diskussion darüber vor,
ob es zukünftig einmal im Jahr einen autofreien Sonntag geben soll,
an dem Kinder überall in der Stadt und auf den Straßen spielen
können. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts
forsa im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes hatte für beide
Forderungen breite Zustimmungsraten in der Bevölkerung ergeben.
"Die bisherige Rechtslage erschwert vielen Kommunen die
Einrichtung von Spielstraßen. So dürfen Geh- und Fahrwege baulich
nicht voneinander abgetrennt sein. Außerdem muss klar sein, dass in
diesem Bereich die Aufenthaltsfunktion überwiegt. Durch diese
Vorgaben fehlen vielen Kommunen die finanziellen Mittel, um Straßen
in Spielstraßen umzuwandeln", betont Holger Hofmann,
Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
"Verkehrsberuhigte Bereiche und Spielstraßen verdrängen zwar nicht
den Autoverkehr aus den Innenstädten, schaffen aber mehr Spielraum
für Kinder und damit mehr Lebensqualität im Wohnumfeld", so Hofmann
weiter.
Der Weltspieltag steht in diesem Jahr unter dem Motto "Spiel!
Platz ist überall!". Damit will das Deutsche Kinderhilfswerk
gemeinsam mit seinen Partnern im "Bündnis Recht auf Spiel" darauf
aufmerksam machen, dass Kinder und Jugendliche ein Recht darauf
haben, zu spielen und sich möglichst im gesamten Stadtraum frei zu
bewegen. Dazu sollen in möglichst vielen Kommunen riesige
Kreidebilder mitten in den Städten und Gemeinden entstehen. Alle
Kinder und ihre Eltern sind dazu aufgerufen, ihre vielfältigen
Wunschvorstellungen von einer bespielbaren Stadt malerisch - gerne
auf dem Marktplatz oder direkt vor dem Rathaus - zu verdeutlichen.
Die Schirmherrschaft über den Weltspieltag 2017 hat die
Kinderkommission des Deutschen Bundestages übernommen, Botschafter
ist der Fernsehmoderator und Autor Ralph Caspers.
"Kinder müssen Kinder sein dürfen. Dafür brauchen sie Freiräume
zum Spielen, Toben und Entdecken. Das gehört zum Kind-sein einfach
dazu. Wer die Welt spielerisch entdeckt, entwickelt Kreativität und
Empathie. Davon kann eine Gesellschaft nie genug haben. Kinder haben
ein Recht auf Spielen, egal ob in den Städten oder auf dem Land. Für
die Umsetzung dieses Rechtes muss die Politik sorgen. Ein
kinderfreundliches Klima zu schaffen, geht uns alle an", sagt Beate
Walter-Rosenheimer, Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen
Bundestages.
"Zum Glück sind Kinder sehr erfindungsreich. Wenn man ihnen bunte
Stifte und einen Schubs in Richtung weißer Wand gibt, dann wissen sie
genau, was zu tun ist. Was das spielerische Zweckentfremden von
städtischer Architektur angeht, habe ich großes Vertrauen in die
Kreativität junger Menschen", unterstreicht Ralph Caspers,
Botschafter des Weltspieltages.
Der Weltspieltag 2017 wird im deutschsprachigen Raum zum zehnten
Mal ausgerichtet. Zum Weltspieltag sind Schulen und Kindergärten,
öffentliche Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen
aufgerufen, in ihrer Stadt oder Gemeinde eine witzige,
beispielgebende und öffentlichkeitswirksame Spielaktion
durchzuführen. Die Partner der im letzten Jahr mehr als 300 Aktionen
sind vor Ort für die Durchführung ihrer Veranstaltung selbst
verantwortlich. Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt umfangreiche
Aktionsmaterialien zum Weltspieltag zur Verfügung. Eine Übersicht
über verschiedene Aktionen zum Weltspieltag findet sich unter
www.weltspieltag.de.
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