(ots) - Schlachtung trächtiger Rinder: Niedersachsen
will Verbotsgesetz stoppen
Landwirtschaftsminister Meyer kritisiert Entwurf des Bundes -
"Hintertür, die für erhebliches Tierleid sorgen könnte"
Osnabrück. Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer
(Grüne) will ein Gesetz der Bundesregierung zum Schlachtverbot
trächtiger Rinder im Bundesrat stoppen. Der Vorsitzende der
Agrarministerkonferenz sagte im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Montag): "Bundesminister Schmidt macht mit seinem
Gesetzentwurf eine Hintertür auf, die für erhebliches Tierleid in
Schlachthöfen sorgen könnte. Das geht nicht."
Meyer kritisierte, dass der Gesetzestext Ausnahmen für trächtige
Rinder definiere und Ziegen und Schafe gänzlich ausklammere. "Wir
wollen ein Schlachtverbot ohne Wenn und Aber für trächtige Rinder,
Schafe und Ziegen", sagte der Grünen-Politiker. Er will nun
erreichen, dass der Vermittlungsausschuss angerufen und hier
nachverhandelt wird. Den Bundestag hatte der Gesetzentwurf vor
einigen Tagen mit den Stimmen von CDU, SPD und Linken passiert.
Sterben trächtige Rinder im Schlachthof, ersticken die ungeborenen
Kälber im Mutterleib. Wie häufig das passiert, ist unklar.
Meyer verwies darauf, dass es in einigen Bundesländern wie
Niedersachsen Selbstverpflichtungen der Branche gebe, die
weitergingen als der Gesetzentwurf aus Berlin. "Das zeigt doch, dass
es geht. Es ist vollkommen unverständlich, warum der Bundesminister
dahinter zurückfällt und zulassen will, dass weiterhin ungeborene
Tiere qualvoll im Mutterleib ersticken." Meyer will darüber hinaus
erreichen, dass ein komplettes Verbot der Pelztierproduktion in
Deutschland gesetzlich festgelegt wird. Der Entwurf der
Bundesregierung sieht hier lediglich höhere Haltungsstandards für die
Tiere vor.
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