(ots) - Nachdem in der Diskussion um das
Pflegeberufereformgesetz endlich ein Kompromiss gefunden worden war,
sehen aktuelle grundlegende Änderungsanträge des Gesundheits- und
Familienministeriums nunmehr offenbar vor, die Altenpflegeausbildung
doch abzuschaffen. "Das Altenpflegegesetz mit seinen eigenständigen
inhaltlichen Regelungen soll außer Kraft treten, und in der Folge
wird die Altenpflege zu einer Berufsbezeichnung ohne Inhalte
verkommen", so die düstere Prognose von Peter Dürrmann, Sprecher des
Bündnisses für Altenpflege, der vor der Abstimmung im Bundestag
dringend eine Anhörung fordert.
Dürrmann befürchtet zudem, dass nicht sichergestellt wird, dass
Hauptschüler ihre dreijährige Ausbildung in gleichem Umfang wie
bisher in der Altenpflege erfolgreich absolvieren können. "Die
Ausbildungsinhalte werden bei der Zusammenlegung der Kranken-,
Kinderkranken- und Altenpflege deutlich komplizierter und kompakter.
Können die Hauptschüler den hohen Anforderungen nicht folgen, haben
sie nicht einmal eine Helferausbildung, sondern stehen unter
Umständen ohne Abschluss da. Die fatalen Folgen für die
Pflegebedürftigen in unserem Land sind unvorhersehbar", erläutert
Dürrmann, der seine Ausführungen um den Aspekt der mangelnden
Durchlässigkeit zwischen den Ausbildungsschwerpunkten ergänzt:
"Auszubildende, die sich für eine Vertiefung
,Altenpflege/Langzeitpflege' entscheiden, können nach zwei Jahren in
die ,generalistische' Ausbildung wechseln; Auszubildende aus der
,generalistischen' Ausbildung aber nicht in die Vertiefung
,Altenpflege/Langzeitpflege'."
Das Bündnis für Altenpflege, ein Zusammenschluss von Berufs-,
Schul- und Fach- sowie Leistungserbringerverbänden, vertritt
inzwischen über 70 Prozent aller Altenpflegeeinrichtungen und Dienste
in Deutschland. Aus Sicht des Bündnisses ist eine generalistische
Ausbildung mit Blick auf die pflegerischen Herausforderungen der
Zukunft fachlich der falsche Weg und wird den ohnehin schon
vorhandenen Fachkräftemangel in der Altenpflege weiter befördern.
Das Bündnis für Altenpflege vertritt zwischenzeitlich über 70
Prozent aller Altenpflegeeinrichtungen. Beteiligt sind:
Arbeitgeberverband Pflege e.V., Arbeitskreis Ausbildungsstätten
Altenpflege (AAA), Arbeiterwohlfahrt (AWO) LV Berlin und Bayern sowie
Bezirksverband Potsdam, Bundesverband der kommunalen Senioren- und
Behinderteneinrichtungen e.V. (BKSB), Bundesverband privater Anbieter
sozialer Dienste e. V. (bpa), Deutsche Akademie für
Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e. V., Deutscher Berufsverband
für Altenpflege e. V. (DBVA), Deutsche Expertengruppe
Dementenbetreuung e. V. (DED), Deutsche Gesellschaft für
Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e. V. (DGGPP), Deutscher
Verband der Leitungskräfte der Alten- und Behindertenhilfe e. V.
(DVLAB), Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe e.V.,
Landesverband Hauskrankenpflege Sachsen-Anhalt e. V., Pflegebündnis
Mittelbaden e. V., Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.
V. (VDAB)
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