PresseKat - Fischottern droht der Verkehrstod

Fischottern droht der Verkehrstod

ID: 1494002

(ots) -

Anlässlich des "Welt-Otter-Tages" am 31.05.2017 macht die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) auf Schutzmaßnahmen für den Wassermarder aufmerksam
- DUH baut Brücken insbesondere in Thüringen ottergerecht um -
Weitere Baumaßnahmen bundesweit angestrebt

Der Fischotter breitet sich langsam wieder in Deutschland aus.
Intensive Jagd und die Gewässerverschmutzung hatten den Wassermarder
in den 70er Jahren in den meisten Bundesländern von der Landkarte
getilgt. Heute bedroht der Straßenverkehr das Überleben der
Rückkehrer; etwa drei Viertel der registrierten Totfunde sind darauf
zurückzuführen. Um die Tiere zu schützen, baut die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) mit Unterstützung des Thüringer Ministeriums für
Umwelt, Energie und Naturschutz Brücken ottergerecht um. In Thüringen
sind mittlerweile 18 Bermen installiert worden. Mit Unterstützung des
Krombacher Artenschutz-Projektes weitet die DUH dieses Engagement auf
andere Bundesländer aus.

Auch 2017 ruft der International Otter Survival Fund (IOSF) wieder
den "Welt-Otter-Tag" aus. Die DUH wirbt um Unterstützung für die
Bedürfnisse des Fischotters, die stellvertretend für die
Lebensraumansprüche vieler anderer Tier- und Pflanzenarten stehen:
saubere Flüsse, naturnahe Auen und ein Gewässernetz ohne
Wanderbarrieren.

Während der Fischotter lange Zeit nur noch in
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Ost-Sachsen in gesunden
Beständen vorkam, ist er heute auch wieder in Schleswig-Holstein,
Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Ost-Bayern zu finden.
Auch in Nordrhein-Westfalen und Hessen gibt es Nachweise, der
Fischotter breitet sich weiter nach Südwesten aus. Doch die
Heimkehrer sind in Gefahr. Trifft der Fischotter entlang seiner
Flussroute auf eine Brücke ohne Uferstreifen, wählt er häufig den Weg
über die Fahrbahn.





"Etwa 150 bis 200 Fischottern droht jedes Jahr der Verkehrstod.
Die Tendenz ist steigend und die Dunkelziffer wahrscheinlich
wesentlich höher, da nicht alle Tiere gemeldet werden und angefahrene
Tiere, die nicht am Unfallort sterben, nicht immer gefunden werden",
sagt Sabine Stolzenberg, Projektmanagerin Naturschutz bei der DUH.
Die Opfer sind häufig zwei bis drei Jahre junge Tiere, die auf der
Suche nach ihrem eigenen Revier Verkehrswege überwinden müssen, aber
auch ältere Tiere, die als Einzelgänger regelmäßig Aktivitätsräume
von bis zu 80 Flusskilometern durchstreifen.

Abhilfe können sogenannte Bermen schaffen. Dies sind kleine
"Laufstege" unter den Brücken, auf denen der Fischotter seinen Weg
fortsetzen kann, ohne auf die Fahrbahn ausweichen zu müssen.
Querungshilfen sind überall dort notwendig, wo Straßen
Otterlebensräume zerschneiden und es keinen natürlichen Uferstreifen
gibt. "Der Bau von Bermen ist ein sehr wirkungsvolles Instrument zum
Schutz der Tiere. Wir freuen uns, dass wir mit den Maßnahmen einen
wichtigen Beitrag zum Erhalt einer Leitart für lebendige Flüsse
leisten können und sind dabei, unsere Aktivitäten auch auf andere
Bundesländer auszuweiten", sagt Sascha Müller-Kraenner,
Bundesgeschäftsführer der DUH.

Im Herbst 2016 startete die DUH ein Folgeprojekt in Thüringen. Der
Fischotter hat hier weitere Reviere bezogen, in denen die DUH
zusammen mit lokalen Partnern Straßenbrücken untersucht und bei
Bedarf otterfreundlich umbaut. Auch in Nordrhein-Westfalen werden
noch in diesem Jahr mit DUH-Unterstützung Gewässerquerungen umgebaut,
damit der Otter gefahrlos Straßen unterqueren kann. Maßnahmen in
weiteren Bundesländern sollen folgen.

Das Thüringer Projekt zum Schutz des Fischotters im Straßenverkehr
wird unterstützt durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie
und Naturschutz, finanziert wird es aus Mitteln des Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung und des Freistaates Thüringen. Umbau-
und andere Maßnahmen zum Schutz des Fischotters führt die DUH in
ihrem Projekt "Brücken ins Leben" bundesweit mit finanzieller
Unterstützung des Krombacher Artenschutz-Projektes durch.

Weitere Informationen:

Fischotterschutz in Thüringen: http://l.duh.de/kngoc

Videos:

- Aufnahme einer Fähe mit zwei Jungtieren: http://l.duh.de/xo3gk
- Bermeologie - Schutz des Fischotters in Thüringen:
http://l.duh.de/zb7hg
- Wissenswertes über den Fischotter: http://l.duh.de/4pran



Pressekontakt:
Ulrich Stöcker, Leiter Naturschutz
030 2400867-13, 0160 8950556, stoecker(at)duh.de

Sabine Stolzenberg, Projektmanagerin Naturschutz
0361 30254911, stolzenberg(at)duh.de

DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse(at)duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Zukunft Erde: Nachhaltigkeitswoche bei Meeresforschung mit Win-win-Ansatz - CSHOR wird in Betrieb genommen
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 29.05.2017 - 15:08 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1494002
Anzahl Zeichen: 5346

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin/Erfurt



Kategorie:

Umwelttechnologien



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Fischottern droht der Verkehrstod"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Deutsche Umwelthilfe e.V. (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Deutsche Umwelthilfe e.V.