(ots) - In wohl keiner Branche tobt ein härterer
Verdrängungswettbewerb wie in der Luftfahrt, und die Passagiere sind
Profiteure und Opfer davon. Einerseits verführt der Verfall der
Ticketpreise zu mehr Reisen: Früher war der Flug zum Sommerurlaub
nach Mallorca schon etwas Besonderes für die meisten Familien, jetzt
jetten immer mehr Bürger dreimal im Jahr für eine Visite nach Rom,
Barcelona oder an die Algarve. Denn nachdem Ryanair und Easyjet
gezeigt haben, wie billig Fliegen organisiert werden kann, kopieren
Air Berlin, Eurowings und Co. das Modell: wenig Service, wenig freies
Gepäck, schnelle Umlaufzeiten an Airports - das ermöglicht
Ticketpreise von oft unter 80 Euro. Doch der Preis des Preisverfalls
ist hoch: Air Berlin schreibt dauerhaft rote Zahlen. Und weil die
teuren Jets extrem eng verplant sind, führt jede kleine Verspätung zu
weiteren Verzögerungen. Die neue Landesregierung muss den
Zusammenhang beachten, wenn sie über höhere Kapazitäten für den
Flughafen entscheidet: Mehr Startrechte mögen gut sein, damit der
Airport mehr internationale Verbindungen anbieten kann. Aber es
braucht ein klareres Nachtflugverbot, damit die Airlines nicht zu
sehr auf erlaubte Verspätungen spekulieren können.
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