(ots) - 51 Prozent der deutschen Top-Führungskräfte nehmen
sich - während und außerhalb ihrer Arbeitszeit zusammengerechnet -
höchstens zwei Stunden wöchentlich Zeit, um ihr eigenes Wissen und
die Fähigkeiten ihres Unternehmens in Sachen Digitalisierung zu
verbessern. Nur 15 Prozent der Manager pflegen das Thema mindestens
fünf Stunden wöchentlich. Unter den Vorständen und Geschäftsführern
betreiben immerhin 22 Prozent diesen zeitlichen Aufwand. Das sind
Ergebnisse der Studie "Digital Leadership 2017", für die im Auftrag
der Personalberatung Rochus Mummert mehr als 100 Top Manager aus
deutschen Unternehmen befragt wurden.
Geringe digitale Kenntnisse der Mitarbeiter sind angesichts der
Herausforderungen der Industrie 4.0 die sprichwörtliche Achillesferse
der deutschen Wirtschaft: Nur ein knappes Drittel der Belegschaften
in den Unternehmen hat einen guten oder sehr guten Ãœberblick in
diesen Dingen. Aber auch im Top Management sowie in der zweiten und
dritten Führungsebene ist der Anteil mit 47 Prozent nach wie vor zu
gering. Doch statt diesen Rückstand mit aller Kraft aufzuholen,
investiert etwa jede zweite Spitzenkraft nur bis zu zwei Stunden pro
Woche im Büro, nach Feierabend oder am Wochenende, um das eigene
Digital-Wissen sowie das des Unternehmens auszubauen. 22 Prozent der
Manager nehmen sich sogar weniger als eine Stunde wöchentlich dafür
Zeit.
"Die geringe Bereitschaft, sich on- oder off-the-Job mit der
Digitalisierung auseinanderzusetzen, wird oft damit entschuldigt,
dass der operative Alltag einem zu wenig zeitliche Spielräume lasse",
hat Peter Schoppe, Associate Partner bei Rochus Mummert, beobachtet.
"Dabei müsste das Thema doch längst fester Bestandteil des
Berufslebens einer Führungskraft sein. Denn nur wer ständig über
Neuerungen in Sachen Digitalisierung und Industrie 4.0 auf dem
Laufenden bleibt, kann auf die disruptiven Veränderungen der Märkte
reagieren, sie nutzen oder sogar vorantreiben."
Unter den befragten Vorständen und Geschäftsführern ist die
Lernbereitschaft vergleichsweise höher: Der Studie zufolge
investieren fünf Prozent von ihnen mehr als einen Tag pro Woche in
das Thema Digitalisierung, 17 Prozent mindestens fünf Stunden und 40
Prozent zwei bis fünf Stunden. Digitalisierungsexperte Schoppe: "Die
Studienergebnisse bestätigen den Eindruck aus der Praxis, dass die
erste Ebene in den Unternehmen die Digitalisierung forciert - oder
eben forcieren muss. Dennoch tut das Top Management insgesamt zu
wenig. Seine Bereitschaft, sich auch außerhalb des Geschäftsalltags
mit der digitalen Transformation zu beschäftigen, sollte daher
dringend steigen."
Ein weiterer Grund für den begrenzten Lerneinsatz vieler Manager
könnte laut der Rochus-Mummert-Studie eine andere Selbstwahrnehmung
in digitalen Belangen sein. Zählen sich doch zwei von drei Befragten
bereits zu den Digital Leadern ihres Unternehmens. "Leider
überschätzen nicht wenige Spitzenkräfte ihre digitalen Fähigkeiten,
da sie sich meist nur mit ihren direkten Kollegen und Mitarbeitern
vergleichen statt den Austausch außerhalb der eigenen Organisation zu
suchen", so Schoppe von Rochus Mummert. "Die digitale Reise eines
Unternehmens ist immer ein Führungsthema. Nur wer seiner Belegschaft
die Begeisterung für die Digitalisierung und das Verlassen gewohnter
Pfade vorlebt, wird letztlich den Funken auf die Mitarbeiter
übertragen können."
Hintergrundinformationen
Für die Rochus-Mummert-Studie "Digital Leadership 2017" wurden im
Februar und März dieses Jahres 114 Eigentümer und Top Manager
deutscher Unternehmen befragt. 48 Prozent der Teilnehmer sind
Vorstände oder Geschäftsführer, weitere 20 Prozent fungieren als
Geschäftsbereichsleiter. Die meisten Teilnehmer arbeiten im
Apparate-, Maschinen- und Anlagenbau, dem Sektor Chemie/Pharma, der
Automobilindustrie sowie in der ITK-Branche. Die Studie wurde
geleitet von Dr. Carlo Mackrodt (Carlo.Mackrodt(at)RochusMummert.com),
Partner im Münchener Büro von Rochus Mummert, und Herrn Peter Schoppe
(Peter.Schoppe(at)RochusMummert.com), Associate Partner im Münchener
Büro von Rochus Mummert, die bei Rochus Mummert das Thema Digital
Leadership verantworten.
Ãœber Rochus Mummert (www.rochusmummert.com)
Dr. Rochus Mummert gründete vor gut 40 Jahren die heute unter der
Dachmarke Rochus Mummert firmierende Unternehmensberatung, die sich
der Gewinnung und Förderung von Management-Elite verpflichtet hat.
Seitdem wurden mehr als 35.000 Führungskräfte, Gesellschafter und
Unternehmer beraten, mehrere tausend Top-Management-Positionen
erfolgreich besetzt und zahlreiche Management-Potenzial-Analysen
sowie Management- und Gesellschafter-Beratungen durchgeführt. Die
Erfahrung des Hauses erstreckt sich auf alle Wirtschaftszweige,
Funktionen und Unternehmensgrößen - im Inland wie im Ausland, im
mittelständischen Bereich wie auch in Konzernen. Durch die Ergebnisse
der Arbeit zählt Rochus Mummert zu den Marktführern in Deutschland
und hat sich in den Top Ten der Branche etabliert.
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