(ots) - Der 67-jährige Verwaltungsrichter aus dem
Ruhrgebiet hat es bravourös verstanden, als westdeutscher Politiker
in Ostdeutschland Anerkennung zu finden. Sellering war immer sehr
beliebt, weil er sich für Land, Leute und deren Probleme wirklich
interessierte. Sein Regierungsstil war geräuschlos, der Umgang
pragmatisch und freundlich. Die Landtagswahl 2016 gewann er
überraschend klar, weil er trotz schlechter Umfragewerte stur wie ein
Esel sein Programm abspulte. Alle staunten am Wahlabend: Der Erwin
kann sogar kämpfen. Als Sellerings Nachfolgerin in Schwerin ist die
ehrgeizige Familienministerin Manuela Schwesig ausgeguckt. Das ist
seit langem genau so abgesprochen. Nun muss sie ran, unter traurigen
Umständen und viel früher als geplant. Für ihre weitere Karriere ist
der Wechsel an die Küste womöglich nicht schlecht: Wenn die SPD bei
der Bundestagswahl Schiffbruch erleidet, ist man vielleicht lieber
auf Abstand.
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