(ots) - Der Rücktritt Sellerings, bei all seiner
zugrundeliegenden Tragik, eröffnet der SPD nun die Möglichkeit, ihr
Barley-Problem auf ganz elegante Weise zu lösen. Schulz will nun
beweisen, dass er als Parteichef über ähnliche Fähigkeiten im
Posten-Schach verfügt wie sein Vorgänger Sigmar Gabriel. Der wird
heute dafür gefeiert, dass er mit seinem Rücktritt die
Aufbruchsstimmung um Schulz erst ermöglichte. Doch dieser weiß
spätestens seit der verheerenden SPD-Wahlniederlage in seiner Heimat
Nordrhein-Westfalen, dass der vermeintliche Schulz-Effekt verpufft
ist - so es ihn überhaupt jemals gegeben hat. Um ein Debakel bei der
Bundestagswahl in vier Monaten zu vermeiden, darf im Wahlkampf nun
nichts mehr schiefgehen für Schulz und die SPD. Garantieren soll dies
Hubertus Heil als neuer Generalsekretär. Dass Schulz nun den
44-jährigen Niedersachsen zur Schlüsselfigur seiner Kampagne macht,
erstaunt indes doch sehr. Heil hat zwar Erfahrung in diesem Amt, das
er von 2005 bis 2009 schon einmal bekleidete. Doch die von ihm
entscheidend mitverantwortete Kampagne von Kanzlerkandidat
Frank-Walter Steinmeier zur Bundestagswahl 2009 endete für die SPD
mit dem schlechtesten Ergebnis aller Zeiten. Ob ausgerechnet Heil
neuen Schub geben kann, ist fraglich.
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