(ots) - Die Politik in Deutschland muss nach Ansicht des
ADAC schon heute die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, um
langfristig zu zukunftsfähigen Verkehrskonzepten zu kommen. Der
Mobilitätsdienstleister veröffentlicht heute mit dem Frankfurter
Zukunftsinstitut eine Studie zur Evolution der Mobilität bis 2040 und
leitet daraus auch verkehrspolitische Empfehlungen für die Zeit nach
der kommenden Bundestagswahl ab.
"In den kommenden Jahren wird der Rahmen für die Mobilität von
morgen gesetzt. Daran messen wir auch die Politik", so
ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker. "Unser Ziel ist
ein intelligent verknüpftes Miteinander aller Mobilitätsangebote: ein
vernetzter, umweltschonender motorisierter Individualverkehr. Ein
leistungsstarker, attraktiver öffentlicher Verkehr. Sowie ein
integrierter, sicherer Fuß- und Radverkehr."
Wichtigstes Verkehrsmittel für die persönliche Mobilität bleibt
das Auto. Trotzdem sieht der ADAC aus aktuellen Umfragen und den
Rückmeldungen seiner Mitglieder die Bereitschaft der Menschen, in
Zukunft multimodaler und vernetzter unterwegs zu sein. Beispielsweise
sind rund 1,4 Millionen Menschen in Deutschland bereit, regelmäßig
auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) umzusteigen. Hierfür
muss das ÖPNV-Angebot attraktiver werden. Der Ausbau des Netzes und
die Optimierung des Taktes haben dabei Priorität. Zudem können
digitale Informationsangebote ermöglichen, dass Umsteigen entlang
einer Mobilitätskette komfortabler wird. Auch der Radverkehr kann
künftig eine größere Rolle spielen, wenn er besser im multimodalen
Verkehrssystem integriert wird.
Erheblichen Handlungsbedarf sieht der ADAC bei der Sicherung der
Mobilität im ländlichen Raum. Wo der öffentliche Verkehr an seine
Grenzen stößt, ist das eigene Auto heute oftmals das einzige
Fortbewegungsmittel. "Wir müssen öffentlichen Verkehr auf dem Land
verfügbar machen, die Potenziale des Radverkehrs heben und auch
flexible Mobilitätsalternativen wie zum Beispiel Carsharing oder
Mitnahmeverkehre im ländlichen Raum fördern", so Becker. Zudem
müssten auch die Rechtsgrundlagen der gewerblichen
Personenbeförderung mit Blick auf neue Mobilitätsformen überprüft
werden. Eine Chance zur Sicherung der Alltagsmobilität sieht der ADAC
außerdem in der verstärkten Nutzung touristischer Ziele auf dem Land.
Zu den größten verkehrspolitischen Herausforderungen der kommenden
Jahre zählt, die Emissionen im Straßenverkehrs zu senken, ohne die
Mobilität einzuschränken. Voraussetzung dafür ist der konsequente
Einsatz moderner Abgasminderungstechnologien. Dazu gehören
Prüfstandtests und Straßenmessungen, die Manipulationen künftig
ausschließen. Zudem muss die Typgenehmigung klar von der
Marktüberwachung getrennt werden. In belasteten Innenstädten gilt es,
Fahrzeuge und Flotten mit hoher innerstädtischer Fahrleistung auf
alternative Antriebe umzurüsten und diese technologieneutral zu
fördern. Für betroffene Verbraucher seien zudem die politischen
Ansätze wichtig, auch in Deutschland Musterklagen als
Rechtsinstrumente einzuführen.
Umfragen zur präferierten Nutzung von Verkehrsträgern zeigen
unterdessen, dass heute wenig Bereitschaft bei den Menschen besteht,
auf das eigene Auto zu verzichten. Allerdings wird es seine Funktion
verändern und künftig als Teil einer vernetzten Mobilitätskette
betrieben. Vor diesem Hintergrund muss das automatisierte und
vernetzte Fahren laut Becker nutzerfreundlich und rechtssicher
weiterentwickelt werden. Datenschutz und manipulationssichere Systeme
sind dabei von elementarer Bedeutung. Die Politik müsse
sicherstellen, dass es der Verbraucher ist, der Entscheidungsfreiheit
über Erhebung, Verarbeitung, Übertragung und Verwendung
personenbezogener Daten hat.
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Alexander Machowetz
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