(ots) - Die grauenhaften Bilder vom verheerenden
Anschlag in Kabul machen betroffen. Sie verstärken den Ruf nach einem
Ende der Abschiebungen dorthin - das ist allzu leicht verständlich.
Richtig ist, dass selbst im Regierungs- und Diplomatenviertel der
afghanischen Hauptstadt die Menschen nicht sicher sind. Aber waren
sie es mitten in der deutschen Hauptstadt kurz vor Weihnachten auf
dem Breitscheidplatz? Das Ausmaß der Terrorbedrohung ist sicher nicht
vergleichbar. Und doch halten es internationale Entwicklungshelfer
seit Jahrzehnten für sicher genug, beim Aufbau Afghanistans
mitzuhelfen und jeden Tag unter Afghanen ihr Risiko zu teilen. So wie
es auch viele tausend Soldaten aus Nato-Ländern tun. Deshalb bleibt
es rechtlich wie realitätsnah dabei, jedes einzelne
Flüchtlingsschicksal zu überprüfen und jede Bedrohung individuell zu
prüfen. Viele Millionen Afghanen erlebten auch zum Zeitpunkt des
Anschlags einen friedlichen Alltag. Wer Flucht als einzige
Möglichkeit für Afghanistan definiert, gibt das Land verloren. Das
hat es nicht verdient.
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