(ots) - Gegen Freihandels- und Handelsabkommen, die
die wirtschaftliche Macht multinationaler Konzerne stärken und zu
weiteren Unternehmenskonzentrationen führen, hat sich die KAB
Deutschlands ausgesprochen. Im Krefelder Beschluss "ARBEIT. MACHT.
SINN." fordern die Delegierten des Bundesverbandtages die stärkere
Vergesellschaftung natürlicher Ressourcen wie Wasser, Bodenschätze
und Land, eine Postwachstumsgesellschaft sowie die Globalisierung
menschenwürdiger Arbeit.
Die Digitalisierung der Gesellschaft und der Arbeitswelt werde die
Machtfrage national und international verschärfen. Menschenwürdige
Arbeit, die Schöpfung Gottes und demokratische Rechte müssen vor
einer Plünderungsökonomie und einer Vermachtung der Wirtschaft durch
wenige Konzerne geschützt werden, fordern die Delegierten. Der
katholische Sozialverband mit 100.000 Mitgliedern will mit dem
Krefelder Beschluss die Zukunft der Arbeit gestalten und der
Forderung nach einem sinnvollen und menschenwürdigen Leben für alle
Rechnung tragen. "Die Machtfrage ist die entscheidende Frage in der
Arbeitswelt", erklärt Dr. Michael Schäfers, Leiter des
KAB-Grundsatzreferates. Lediglich acht Multimilliardäre besitzen
genauso viel Vermögen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Ihr
Einfluss auf Wirtschaft, Produktion, Politik und nicht zuletzt auf
die Arbeitswelt findet selbst in demokratischen System keine
ausreichende Gegenmacht. Internetunternehmen entwickeln eine
Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft und zwingen die Arbeitnehmer unter
prekären Beschäftigungsverhältnissen ständig verfügbar zu sein.
Postwachstums- und Tätigkeitsgesellschaft
Die Frage der Machtkonzentration und ihrer sozialen Folgen will
die KAB Deutschlands in den kommenden Jahren in einen
gesellschaftlichen Diskurs einbringen. Die Frauen und Männer des
katholischen Verbandes wissen sich nicht allein in dieser Frage. Das
Evangelium, die Soziallehre der Kirche und jüngst auch Papst
Franziskus sehen die soziale Gerechtigkeit und auch die Folgen des
Klimawandels eng verbunden mit der Frage: Wer hat die Macht? Die
jetzige Wirtschaftsweise führe weltweit zu Ausgrenzung, Tod, Hunger
und Krieg. Die KAB fordert einen Stopp der ungebremsten
Wachstumsideologie und stattdessen die Transformation hin zu einer
Postwachstumsgesellschaft. Dies beinhalte einen radikalen Verzicht in
den reichen Industrienationen und eine Umverteilung zugunsten der
armen Länder des Südens. "Wir müssen verzichten, dass ist die bittere
Wahrheit", erklärt Adveniat-Geschäftsführer Stephan Jentgens. Das
Bischöfliche Aktionswerk wird mit der KAB thematisch und
international stärker zusammenarbeiten.
Mit dem Modell einer Tätigkeitsgesellschaft will die KAB eine
Globalisierung menschenwürdiger Arbeit sowie eine Globalisierung der
Gerechtigkeit und Solidarität weltweit vorantreiben. Bereits mit der
aktuellen Kampagne "Sie planen deine Altersarmut" mischt sich die KAB
in den Bundestagswahlkampf ein, um für eine solidarische
Alterssicherung mit einer Sockelrente zu werben, die Armut im Alter
verhindert.
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