(ots) -
Für Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sind Solidität und
Verantwortung die Grundpfeiler einer europäischen Ordnung, die die
Bürger der EU-Staaten überzeugt. "Wenn wir nicht mehr Verlässlichkeit
in Europa schaffen, wird es auch nicht mehr Vertrauen geben", war
sich der CDU-Politiker beim 20. Internationalen WDR Europaforum am 1.
Juni 2017 in Berlin sicher. Sollte aufgrund weltpolitischer
Veränderungen Europa mehr Gewicht erhalten, könne man dies nur
gemeinsam schultern. Dabei gelte es für Deutschland, mit Augenmaß zu
agieren. "Wir können Europa alleine nicht führen - das wäre für
Deutschland ein Desaster und für Europa auch", warnte Schäuble.
Andererseits sei er auch häufig amüsiert, "wenn uns andere belehren
wollen, dass sich Deutschland mehr für Europa engagieren müsse: Das
ist ziemlicher Unsinn", wandte sich Schäuble gegen entsprechende
Vorwürfe.
Der Bundesfinanzminister gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass es
mittelfristig zu einer stärkeren Verzahnung der Politik der
europäischen Nationalstaaten komme, etwa in der Wirtschafts- und
Finanzpolitik. Schneller müsse es indes bei der Verteidigungspolitik
gehen. Angesichts der Ausgaben jedes einzelnen EU-Mitgliedslandes für
Verteidigung "ist das Ergebnis sehr mager. Wir sollten zumindest in
Richtung einer europäischen Armee denken", erklärte Schäuble.
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