(ots) - Der ADAC hat heute in Berlin mit Vertretern der
Politik und der Branche über die Zukunft des öffentlichen
Personenverkehr (ÖPNV) diskutiert. Ausgangspunkt war der
Evaluierungsbericht der Bundesregierung nach der Novellierung des
Personenbeförderungsgesetzes (PBefG), der vorgestellt wurde. Im
Mittelpunkt der Diskussion standen Fragen des Wettbewerbs um
ÖPNV-Leistungen und die Möglichkeiten für mehr Innovationen für
Kunden.
Das Potenzial des ÖPNV ist laut ADAC groß: Eine Online-Umfrage in
zehn deutschen Großstädten im Februar 2017 ergab, dass sich 1,4
Millionen Menschen in Deutschland, die heute keinen ÖPNV nutzen
wollen, grundsätzlich einen Umstieg vom Auto auf Angebote des ÖPNV
vorstellen können. Als Voraussetzung dafür nannten die Befragten
preiswertere Tickets, verständliche Tarifsysteme sowie schnellere
Verbindungen und mehr Pünktlichkeit. Befragt wurden knapp 3.100
Personen.
Der ADAC sieht in den gesellschaftlichen Trends der
Individualisierung und Digitalisierung die größten Chancen für
zukunftsfähige Mobilitätsangebote. Das Personenbeförderungsrecht
sollte aus Sicht des ADAC deshalb so gestaltet werden, dass es mehr
Innovationen, Wettbewerb um die besten Mobilitätsideen und vernetzte
Angebote ermöglicht.
"Der ÖPNV bildet einen unverzichtbaren Baustein für einen
umweltschonenden und nutzergerechten Verkehr", so ADAC-Vizepräsident
für Verkehr Ulrich Klaus Becker. "Um die künftigen Herausforderungen
zu meistern, reicht es jedoch nicht aus, einzelne Verkehrsträger für
sich weiterzuentwickeln. Wir brauchen wir einen optimierten Mix und
ein Zusammenwirken des Pkw-Verkehrs mit dem ÖPNV." Entscheidend werde
dabei sein, dass sich die verschiedenen Verkehrsträger zu
zukunftsfähigen Mobilitätskonzepten vernetzen lassen. Je innovativer
die Angebote und einfacher ihre Nutzung, desto größer könne auch die
Entlastung der Innenstädte von Lärm und Emissionen gelingen. Deshalb
müsse das Vergaberecht dahingehend reformiert werden, dass
Verkehrsräume und nicht Verkehrsmittel im Mittelpunkt stünden. "Alle
müssen vom Kunden aus denken und über Mobilität im Ballungsraum und
im ländlichen Raum neu nachdenken", so Becker.
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