(ots) -
50 Jahre nach dem Sechstagekrieg beleuchtet am Mittwoch, 7. Juni
2017, 0.45 Uhr, die ZDF-"auslandsjournal"-Dokumentation "Hebron - Die
zerrissene Stadt" das Leben in der größten palästinensischen Stadt im
besetzten Westjordanland. Autorin Nicola Albrecht, Leiterin des
ZDF-Studios in Tel Aviv, begleitet jüdische Siedler, Soldaten und
Palästinenser. Diese blicken zurück auf die fünf Jahrzehnte seit dem
Sechstagekrieg, der vom 5. bis 10. Juni 1967 stattfand. Ist der
Konflikt immer noch der gleiche wie vor 50 Jahren? Haben sich nur die
Methoden des Kampfes verändert?
In Hebron wird die Fieberkurve des Nahost-Konflikts gemessen - des
Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern. "Sollen wir als Gäste
auf unserem Land leben?" Das fragt der palästinensische
Souvenirhändler Abed Al Muhtaseb. Ihm haben schon oft Juden aus
Israel und den USA viel Geld für sein Haus geboten. Doch er will auch
50 Jahre nach dem Sechstagekrieg, in dessen Folge Israel das
Westjordanland besetzt hat, bleiben. "Es gibt nur zwei Sachen, die
das Leben in Hebron hart machen: der Terror durch die Araber und dass
wir Siedler dämonisiert werden", sagt die jüdische Siedlerin Tzipi
Schlissel, deren Vater von einem palästinensischen Attentäter in
Hebron getötet wurde. Und sie fragt: "Sollen wir kein Recht haben, in
dem Land zu leben, das uns von Gott gegeben wurde?"
Hebron ist mit 200 000 Einwohnern die größte palästinensische Stadt
im besetzten Westjordanland und die einzige palästinensische Stadt,
in der es gleich vier jüdische Siedlungen mitten im Zentrum gibt.
Etwa 850 Siedler leben dort, bewacht von rund 650 israelischen
Soldaten. Das Stadtzentrum ist kaleidoskopartig fragmentiert und die
neuralgischen Punkte stets spannungsgeladen.
Wie im Konflikt zwischen Israel und Palästina Kameras zu einer
wichtigen Waffe geworden sind, darüber berichtete Nicola Albrecht
bereits im "auslandsjournal" am 31. Mai 2017 im ZDF. In der
Dokumentation ist nun ausführlich zu sehen, wie Palästinenser und
Siedler begangenes Unrecht mit der Kamera festhalten. Sie soll
schützen und Beweise liefern - Beweise für die eigene Wahrheit. Doch
in Hebron gibt es viele Wahrheiten.
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