(ots) - Es besteht kein Zweifel daran, dass die
Autofahrer im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW unter täglichen
Staus leiden. Es ist auch unstrittig, dass dies wirtschaftlichen
Schaden anrichtet. Oder wie Christof Rasche, Unterhändler der FDP bei
den schwarz-gelben Koalitionsverhandlungen in Düsseldorf, es
ausdrückt: Ein Handwerker in NRW steht pro Woche einen Tag lang im
Stau. Unzweifelhaft ist auch, dass die Dauerstaus vor allem in den
Ballungsräumen an Rhein und Ruhr im Wahlkampf und damit auch für den
Ausgang der Landtagswahl vor drei Wochen eine gewisse Bedeutung
hatten. Denn der Frust über die zunehmenden Staus hat zur
Wechselstimmung im Land wohl maßgeblich beigetragen. Zweifelhaft
allerdings ist, was CDU und FDP bislang als Maßnahmen gegen die
Dauerstaus auf den Fernstraßen präsentiert haben. Die Autofahrer
glauben zu machen, dass die Staus verschwinden, wenn hier eine neue
Straße gebaut, dort eine Spur mehr angelegt, und überall an den
Baustellen schneller gebaut wird, ist eine verkehrspolitische
Illusion. Staus gibt es in NRW wegen des ungebremst wachsenden
Straßenverkehrs und wegen der Bevölkerungsdichte. Es gibt sie
übrigens auch in den Ballungsräumen der von der CDU so gern gelobten
Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern. Oder sind Sie schon einmal
tagsüber mit dem Auto im Raum München oder im Raum Stuttgart
unterwegs gewesen, ohne im Stau zu stehen? Nein, der Kampf gegen die
Staus muss an ganz anderen Fronten ausgetragen werden. Erfolgreich
wird er nur sein, wenn es gelingt, den Verkehr in den
bevölkerungsdichten Regionen zu reduzieren. Wenn also die
Alternativen zum Auto attraktiver werden. Staubekämpfung muss deshalb
neben der zügigen Erledigung von Straßenbaumaßnahmen einhergehen mit
der Verbesserung des Schienenverkehrs und dem Ausbau von Radwegen in
Innenstädten und im Nahverkehr. Nur wenn es gelingt, mehr
Verkehrsteilnehmer dazu zu bringen, statt des Autos andere
Verkehrsmittel zu nutzen, werden die Staus in diesem Land weniger
werden. Deshalb müssen die schwarz-gelben Koalitionäre zügig
nachbessern. In den Zehn-Punkte-Katalog zur Verkehrspolitik gehören
schleunigst mehr konkrete Maßnahmen zum Ausbau des Radwegenetzes und
des Öffentlichen Nahverkehrs. Da reicht nicht die Einführung von
digitalen Tickets für den Bus- und Bahnverkehr.
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