(ots) - Die ersten Gedanken sind bei den Opfern und
Hinterbliebenen. Der zweite Gedanke gilt denen, die sich heldenhaft
und beispielhaft verhalten haben beim Anschlag in London, aber auch
bei der Terrorwarnung bei "Rock am Ring". In London hat ein Beamter
mit bloßen Händen eingegriffen; Ärzte, Sanitäter, Bürger, die anderen
Übernachtungsmöglichkeiten boten, sind Vorbilder. Kein Vorbild war
der Veranstalter Marek Lieberberg, der über die Unterbrechung von
Rock am Ring jammerte. Vorbildlich haben sich dort die Besucher
verhalten. Am Abend zogen sie diszipliniert von dannen und sangen
"You'll never walk alone", am anderen Morgen kamen sie zurück.
Facebook erklärt im Brustton der Überzeugung, man wolle im Netz eine
"feindselige Umgebung" für Terroristen schaffen. Eine sehr gute
Nachricht, leider furchtbar spät. Ein paar Prinzipien sind in Zeiten
des Terrors gar nicht so neu, funktionieren jetzt aber anders. Je
früher wir uns zum Beispiel an schärfere Kontrollen gewöhnen, desto
besser. Dagegen ist es Blödsinn, wenn Trump "alle Muslime raus"
schreit. Dass Polizisten Attentäter, solange die ein Messer in der
Hand haben, im Zweifel sofort erschießen, ist nach allen juristischen
und ethischen Regeln geboten. Nicht gut ist es dagegen, wenn sich
eine Premierministerin wie Theresa May, die sich im Wahlkampf zur
neuen "Eisernen Lady" hochstilisieren will, ohne bisher im
Entferntesten an die Ebene von Margaret Thatcher heranzureichen, mit
der "Shoot to Kill"-Taktik regelrecht brüstet und von "Ausrottung"
des Islamismus redet. Sprachliche Radikalisierung dient der
Sicherheit nicht.
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