PresseKat - Postbank Digitalstudie 2017: Digitalisierung stößt bei Deutschen an Grenzen

Postbank Digitalstudie 2017: Digitalisierung stößt bei Deutschen an Grenzen

ID: 1496710

(ots) -

- Bundesbürger betrachten Auswirkungen in Teilen mit Skepsis
- "Digitalisierung à la carte" bevorzugt
- Digitalisierungsgrad in Lebensbereichen mit praktischem Nutzen
weiterhin wachsend
- Deutsche sprechen wieder öfter von Angesicht zu Angesicht mit
Familie und Freunden

Die Digitalisierung bleibt weiterhin ein Megatrend und durchdringt
nahezu alle Lebensbereiche der Menschen. Eines der Beispiele: Die
Deutschen sind durchschnittlich 43 Stunden pro Woche online. Die
Jüngeren zwischen 18 und 34 Jahren heben sich dabei eklatant vom Rest
der Bevölkerung ab: Mit knapp 55 Stunden sind die Digital Natives
noch zwölf Stunden länger im Netz unterwegs, davon knapp die Hälfte
der Zeit mit ihrem Smartphone. Doch es gibt auch eine Gegenbewegung.
Denn die Deutschen begleiten die Digitalisierung grundsätzlich auch
mit gemischten Gefühlen. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen
Postbank Studie 2017 "Der digitale Deutsche und das Geld".

Deutsche sagen öfter "Nein" zu WhatsApp und Messenger

Einen Großteil ihrer Zeit verbringen die Deutschen mittlerweile
online. Bei den unter 35-Jährigen ist es im Schnitt über ein Drittel.
Die Folge: eine insgesamt radikale Veränderung der alltäglichen
Lebensweise. Von der allgemeinen Informationsbeschaffung, über das
Shopping und die Reisebuchung im Netz bis hin zur Kommunikation
untereinander: Nahezu alles ist oder wird digital. Smartphone
und/oder Tablet sind ständige Begleiter im Alltag der Deutschen
geworden und rund 70 Prozent der Bundesbürger nutzen sie, um über sie
online zu gehen. In der Generation der 18- bis 34-jährigen Digital
Natives ist mit 91 Prozent eine vollständige Durchdringung nahezu
erreicht.

Doch nach Jahren einer digitalen Schussfahrt stellen sich erste
Sättigungseffekte ein und die Deutschen sagen auch ganz bewusst




einmal "Nein" zu Smartphone, WhatsApp oder Messenger. Knapp 60
Prozent der Befragten geben an, sich schon einmal bewusst gegen ein
digitales Angebot entschieden zu haben, so ein Teilergebnis der
Postbank Digitalstudie. 44 Prozent haben Angst vor den Folgen der
rasanten technologischen Entwicklung und jeder Zweite fühlt sich
gestresst durch die ständige Erreichbarkeit im Handy-Zeitalter.

Lieber mal wieder persönlich

Da ist es kaum verwunderlich, dass auch die persönliche
Kommunikation wieder an Beliebtheit gewinnt. Zwar gaben 36 Prozent
der Deutschen an, mit ihren Freunden häufig oder sehr häufig online -
zum Beispiel via Mails, Chats oder Skype - zu kommunizieren,
allerdings lag dieser Wert in den vorangegangenen Jahren deutlich
höher (2016: 40 Prozent). Lieber mal wieder persönlich treffen, statt
chatten; lieber von Angesicht zu Angesicht über etwas sprechen als es
online teilen, so die Devise.

"In einigen Lebensbereichen lassen sich in diesem Jahr
Gegenbewegungen ausmachen", sagt Philip Laucks, Chief Digital Officer
der Postbank. "Speziell in der privaten Kommunikation wirkten die
digitalen Neuerungen in den vergangenen Jahren nicht nur positiv auf
die Menschen und ihre Lebensweise. Eine verstärkte Rückbesinnung,
eine gewisse persönliche Analogisierung ist daher nur allzu logisch.
Es wird spannend sein zu beobachten, ob sich hier ein Trend
verstetigen wird."

Verändert hat sich u.a. der Austausch innerhalb der Familie: Gaben
im Jahr 2016 noch 27 Prozent der Befragten an, sie seien mit den
Eltern, Geschwistern oder anderen Verwandten auf digitalem Weg in
Kontakt, so waren es in diesem Jahr nur noch 21 Prozent. Ein
ähnliches Bild ergibt sich in Bezug auf Beziehungen zu Partnerin oder
Partner. Im vergangenen Jahr nutzten 17 Prozent der Deutschen die
Online-Kommunikation, um mit der Liebsten oder dem Liebsten in
Kontakt zu treten. 2017 sind es lediglich 13 Prozent.

Mit digitalen Angeboten den Alltag managen

Während sich bei der privaten Online-Kommunikation mit Familie und
Freunden eine gewisse Sättigung eingestellt hat, gewinnen digitale
Lösungen für praktische Fragen und Pflichten des Alltags weiter an
Bedeutung. Zuwächse verzeichnen Dienstleistungen wie der Wechsel des
Stromanbieters oder die Suche im Netz nach einem Babysitter sowie
Steuer- und Behördenthemen. Im Jahr 2016 gaben 48 Prozent der
Befragten an, dass die Digitalisierung "eher" oder einen "sehr
großen" Einfluss auf den Bereich Dienstleistungen hat. 2017 sind es
schon 50 Prozent. Bei Steuer- und Behördenthemen sahen im vergangenen
Jahr 36 Prozent eine enorme Wirkung durch den technischen Wandel, in
diesem Jahr 38 Prozent.

Noch deutlicher zeigt sich die wachsende Bedeutung der
Digitalisierung im Umgang mit Bankgeschäften. In diesem Lebensbereich
zeigen sich für die Menschen hierzulande die größten Auswirkungen der
Digitalisierung. Sie übe auf die Bankgeschäfte einen "eher" oder
"sehr großen" Einfluss aus, sagten im Jahr 2016 rund 67 Prozent der
Befragten. Ein Jahr später teilten schon 69 Prozent diese Meinung.
Damit belegen Bankgeschäfte Platz eins, wenn es um den Einfluss der
Digitalisierung geht. Dahinter folgen: Bildung/Wissen mit 62 Prozent
(2016: 62) und Einkaufen 57 Prozent (2016: 60). "Digitale Angebote
sind für die Menschen eine Hilfe und können ihnen helfen, große Teile
ihrer alltäglichen Aufgaben zu managen", sagt Philip Laucks. "Damit
schaffen sie sich Freiräume, die sie anders nutzen können,
insbesondere für ihre Freizeit und den Austausch im privaten Kreis."

"Digitalisierung à la carte"

Zwar ist in der Bevölkerung eine gewisse Grundskepsis gegenüber
des Megatrends und seinen langfristigen Auswirkungen erkennbar,
insgesamt wissen die Deutschen aber die Vorteile des technologischen
Wandels zu schätzen. Vier von fünf Befragten sagen, die
Digitalisierung würde ihnen den Alltag erleichtern. Zwei Drittel
können sich ein Leben ohne Smartphone nicht mehr vorstellen. Ebenso
viele meinen, dass die Chancen der Digitalisierung die Risiken
überwiegen. "Die Deutschen lassen sich nicht von allen digitalen
Neuerungen überrollen", sagt Laucks. "Sie wählen gemäß
'Digitalisierung à la carte' aus, welche Angebote für sie
sinnstiftend sind und sie nutzen möchten. Je besser das
Kundenerlebnis, desto häufiger greifen die smarten Kunden von heute
auf Apps und Co. zurück."

Hintergrundinformationen zur Postbank Studie "Der digitale
Deutsche und das Geld"

Für die Postbank Digitalstudie 2017"Der digitale Deutsche und das
Geld" wurden im Zeitraum April bis Mai dieses Jahres 3.967 Deutsche
befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie zum dritten Mal in
Folge, wie sich die Bedürfnisse und das Verhalten der Bundesbürger
durch die Digitalisierung verändern - und was dies für die Bank der
Zukunft bedeutet.

Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte
eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland
(Proportionalisierung), Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei wurde
der Zensus 2011 des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Die
Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in den Summen
lassen sich durch Rundungsdifferenzen erklären.



Pressekontakt:
Postbank
Tim Rehkopf
+49 228 920 104
tim.rehkopf(at)postbank.de

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Datum: 06.06.2017 - 10:00 Uhr
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