(ots) - Und wenn die Fußball-WM 2022 tatsächlich nicht in
Katar stattfände? Darüber zerbrechen sich nun hohe Herren bei der
Fifa und auch beim DFB den Kopf. Wenn das die einzige Eskalation
bleibt, die aus der akuten politischen Zuspitzung hervorgeht, dann
ist das ein Segen. Überhaupt wäre es ein Segen, wenn die WM nicht in
Katar stattfände. Sie ist durch Korruption erkauft. Da war, ist und
bleibt sie nicht die einzige, aber das ist kein Trost. Schlimmer
noch: Die Menschenrechtslage auf den WM-Baustellen schreit zum
Himmel, journalistisch eindeutig dokumentiert. Aber die
Menschenrechtslage hat Sportfunktionäre noch nie sonderlich
interessiert. Unvergesslich die Analyse des Fußballers Berti Vogts
1978 in Argentinien, er habe keine politischen Gefangenen gesehen.
Peking und Sotschi sind weitere "Glanzpunkte", auch die WM in
Russland 2018 riecht streng. Was zählt, ist dies: Sport ist Politik,
Show und die Lizenz zum Gelddrucken in Einem, da gelten ganz eigene
Gesetze. Am Golf tobt ein Machtkampf, zwischen Religionen, aber auch
zwischen Führungseliten. Nicht zu vergessen: mittendrin Israel.
Gleich mehrere Staaten, auch Saudi-Arabien, stehen im Verdacht,
Terror-Paten zu sein. Die USA versuchen zu jonglieren, die halbe Welt
hat handfeste wirtschaftliche Interessen in der Region. Das Bild vom
Pulverfass mag banal klingen, ist aber leider bittere Realität. Trump
wolle vermitteln, so heißt es. Vor wenigen Tagen war er in
Saudi-Arabien und hat das - Einzige? - getan, was er mutmaßlich
wirklich kann: einen Milliardendeal abgeschlossen, diesmal über
Waffen. Das nennt man Öl ins Feuer gießen.
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