(ots) - Von Katar wissen die meisten Menschen nur, dass
es dort viel Öl und entsprechend viel Reichtum gibt. Und dann bald
auch eine Fußball-WM, die im Winter stattfinden muss, weil es sonst
zu heiß ist. Das Golf-Scheichtum versucht, sich mit glitzernden
Bauten, prestigeträchtigen Sport-Events und Bildern von Traumstränden
ein modernes Image zu verschaffen. Aber davon darf man sich nicht
blenden lassen: All dies ist kein Beleg für Aufgeklärtheit oder
gemeinsame Werte mit dem Westen. Katar ist ein steinreicher,
islamisch-konservativer und undemokratischer Staat, dessen Führung
gerne mit religiösen Extremisten liebäugelt. Nur: Das sind die Saudis
und Emiratis, die jetzt über Katar herfallen, auch. Es gibt in diesem
Familienkrach keine klare Rollenverteilung in Gut und Böse. Und der
Streit wurde auch nicht von Donald Trump ausgelöst, er schwelt schon
lange. Katar ist den anderen Golfstaaten zu aufmüpfig und gilt als zu
konziliant gegenüber dem Iran. Die Drohgebärden seiner Nachbarn
belegen vor allem, dass der Konflikt mit Teheran sich gefährlich
zuspitzt. Der Region droht ein neuer Krieg.
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