(ots) - Muslimische Geistliche verweigern den
London-Attentätern das Totengebet. Das ist heikel und
diskussionswürdig. Aber richtig - und vor allem wichtig. Denn von
dieser symbolischen Aktion geht ein deutliches Signal aus: "Wir
grenzen uns von Euch ab. Ihr gehört nicht zu uns. Ihr seid keine
Muslime." Diese Aussage ist keineswegs neu und sollte eigentlich
selbstverständlich sein, doch das ist sie nicht. Seit dem
Paris-Anschlag im November 2015 erschüttern Attentate die westliche
Welt. Eines haben alle gemeinsam: Ihre Drahtzieher berufen sich auf
den Islam, seine heilige Schrift, den Koran, und auf ihren Gott
Allah. Da mag es mitunter schwer fallen, keine Zusammenhänge zwischen
der Religion und dem Terror zu bilden. Für Betroffene mag das umso
mehr gelten - inmitten von Trauer und Schmerz. Wir neigen durch Hass
dazu, Rationalität und Weitsicht zu verdrängen. Genau das ist das
Ziel der terroristischen Rattenfänger: die Gesellschaft zu spalten.
Das haben sie mit den anderen Extremen, den Rechtsradikalen,
gemeinsam. Gefördert wird das Problem durch die Außendarstellung
einiger muslimischer Gemeinden: Ihre öffentlichen Abgrenzungen finden
oft nicht genug Gehör. Oder sie finden gar nicht statt, da die
Muslime - eigentlich völlig zurecht - keine Notwendigkeit sehen, sich
von Terroristen abzugrenzen. Sie haben nichts gemeinsam. Und dennoch
sollten sie genau das immer wieder tun: Deutlich machen, dass es
unter den Muslimen keinen Platz gibt für Terroristen. Ihnen das
Totengebet zu verweigern, ist deshalb ein richtiges Signal.
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