(ots) - Mit Unterstützung des Bundesministeriums für
Gesundheit startet der AOK-Bundesverband ein Pilotprojekt, um
qualitätsgesicherte Präventions- und Gesundheitsförderungsangebote in
Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sowie in
Pflegeeinrichtungen zu schaffen und die Gesundheitskompetenz der
Bewohner und Beschäftigten zu erhöhen.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: "Rund 800.000
Pflegebedürftige werden heute von mehr als 730.000 Beschäftigten in
Pflegeeinrichtungen versorgt. Damit sie möglichst lange
selbstbestimmt leben können, müssen wir sie bestmöglich unterstützen.
Und wir müssen dafür sorgen, dass die Pflegekräfte, die tagtäglich
ihr Bestes für andere geben, selbst gesund bleiben. Mit dem
Präventionsgesetz haben wir dafür die Voraussetzungen geschaffen. Ich
freue mich über das neue AOK-Pilotprojekt, das die
Gesundheitsförderung in Pflegeeinrichtungen umfassend und nachhaltig
in den Blick nimmt."
"Das Thema Prävention in der Pflege muss noch stark ausgebaut
werden", sagt Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des
AOK-Bundesverbandes. "Denn der Druck in der professionellen Pflege
ist überdurchschnittlich hoch. So ist der Krankenstand in den
vergangenen vier Jahren in den Pflegeberufen um 0,6 Prozent auf 6,7
Prozent gestiegen. Damit liegt er nicht nur 1,4 Prozentpunkte über
dem bundesweiten Wert, sondern ist auch um 0,2 Prozentpunkte
schneller gestiegen als im Durchschnitt. Deswegen ist es wichtig, das
Gesundheitspotential von Menschen in Pflegeheimen zu erkennen, zu
fördern und zu stärken. Das entlastet auch das Pflegepersonal."
Ziel des Projekts ist es, Maßnahmen zur Prävention und
Gesundheitsförderung in Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der
Eingliederungshilfe zu entwickeln und umzusetzen. Dabei wird
besonders darauf geachtet, wie wirksam und nachhaltig die Maßnahmen
tatsächlich sind. Dazu wird ein Qualitätssicherungskonzept erstellt.
Das Projekt verfolgt außerdem die Ziele, die Gesundheitskompetenz von
Pflegebedürftigen und Pflegekräften zu stärken und die betriebliche
Gesundheitsförderung weiterzuentwickeln. Denn gesundheitsförderliche
Arbeitsbedingungen beeinflussen das Wohlergehen der Beschäftigten und
können dadurch auch die Betreuung der Pflegebedürftigen noch weiter
verbessern.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit für vier
Jahre gefördert. Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit zur
Verfügung gestellt. Das Forschungsprojekt wird durch einen Beirat
unterstützt, dem Vertreter von Pflegeeinrichtungen sowie
Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sowie von Kranken- und
Pflegekassen angehören sollen.
Mit diesem Vorhaben baut die AOK-Gesundheitskasse ihr bereits
hohes Engagement im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung in
verschiedenen Lebenswelten aus. Nach vorläufigem Rechnungsergebnis
lagen die Präventionsausgaben pro AOK-Versichertem im Jahr 2016
insgesamt bei 7,36 Euro und damit über der gesetzlichen Vorgabe.
Weiterführende Informationen finden Sie auf http://ots.de/IKAaD
und auf www.aok-bv.de.
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