(ots) -
22 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland planen, ihre aktuelle
Stelle in den nächsten zwölf Monaten aufzugeben, obwohl sie
eigentlich zufrieden sind. Grund hierfür sind mangelnde langfristige
Karrierechancen im Unternehmen (14 Prozent) bzw. die Aussicht auf
bessere Optionen auf dem Arbeitsmarkt (8 Prozent). Weitere 5 Prozent
sind sehr unzufrieden in ihrem derzeitigen Job und möchten deshalb
innerhalb der nächsten sechs Monate kündigen. Das sind Ergebnisse der
Mercer "Global Talent Trends Study" 2017, für die u.a. 530 Datensätze
von Managern, HR-Leitern und Mitarbeitern in Deutschland untersucht
wurden. Die Studie zeigt außerdem, dass das fehlende Vertrauen der
Mitarbeiter in die Karriereplanung von vielen HR-Leitern offenbar
nicht erkannt wird. So sind 71 Prozent der befragten HR-Manager mit
ihrem Talent Management-Prozess zufrieden.
Flexibilität - gefordert, aber nicht ausreichend gegeben
Auch bei anderen Themen klaffen die Vorstellungen von Mitarbeitern
und Managern bzw. HR-Leitern auseinander. Mehr als die Hälfte der
befragten Arbeitnehmer gibt an, dass sowohl ihr direkter Manager als
auch ihre Kollegen flexibles Arbeiten unterstützen (56 bzw. 60
Prozent). Allerdings berichtet jeder vierte Mitarbeiter, dass er in
der Vergangenheit um flexible Arbeitsbedingungen gebeten habe, diese
ihm aber nicht gewährt wurden. Jeder zweite Mitarbeiter (52 Prozent)
hat außerdem Bedenken, dass sich Arbeit in Teilzeit oder im Home
Office negativ auf die eigenen Karrieremöglichkeiten auswirken. Und
obwohl fast zwei Drittel (63 Prozent) der Vollzeitbeschäftigten an
neuartigen Anstellungsverhältnissen auf Kontingent- oder
Vertragsbasis interessiert sind, zeigen bislang weder Business- noch
HR-Manager eine entsprechende Offenheit. Sie sind der Meinung, dass
die sogenannte "Gig Economy" in den nächsten zwei Jahren keinen
großen Einfluss auf ihre Geschäftstätigkeit haben wird.
Laut Studie ist Veränderung generell aber ein großes Thema für die
Organisationen. So planen 94 Prozent der Unternehmen in Deutschland,
ihre Organisation in den nächsten zwei Jahren signifikant zu
verändern. Gleichzeitig sagen aber nur 7 Prozent der leitenden
Manager, dass ihre Organisation diese Veränderungsprozesse
systematisch und auf moderne Art und Weise vorantreibt. Tatsächlich
haben HR-Leiter in Deutschland die Themen Organisation und Anpassung
von Rollenprofilen nicht auf ihrer Prioritätenliste 2017 (vgl. Grafik
2). "In einer Zeit, in der Digitalisierung, Robotik und künstliche
Intelligenz traditionelle Geschäftsmodelle in Frage stellen und
teilweise über den Haufen werfen, verlassen sich Unternehmen
mancherorts zu sehr auf neue Technologien, um die
Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Dabei wird der
Faktor Mitarbeiter schnell übersehen", so Dieter Kern, Partner und
Leiter der People & Organization Excellence Practice bei Mercer.
"Wachstum basiert darauf, Mitarbeiter richtig zu motivieren und zu
befähigen. Unternehmen werden letztendlich von Mitarbeitern
vorangebracht, die die nötigen Fähigkeiten haben und ausreichend
Möglichkeiten bekommen, innovative Lösungen zu entwickeln."
Nachholbedarf bei Digitalisierung von HR-Aufgaben
Auch im Bereich Technologie hinken Personalabteilungen den
Erwartungen des leitenden Managements und der Belegschaft hinterher.
61 Prozent der Manager glauben, dass neue Technologien am
Arbeitsplatz, wie beispielsweise Robotik und Wearables, innerhalb der
nächsten zwei Jahre den größten Einfluss auf ihre Organisation haben
werden. Doch nur ein Drittel der HR-Profis (36 Prozent) stimmt dem
zu. Die digitalen Fähigkeiten der Mitarbeiter schätzen die
Organisationen gering ein. Nur eines von vier befragten Unternehmen
in Deutschland (28 Prozent) gibt an, dass Mitarbeiter mehr als
Standard-HR-Aufgaben (Urlaubsanträge etc.) digital abwickeln können.
"Die Arbeitswelt und die Talentpools ändern sich viel zu schnell,
als dass man nur und dauerhaft an traditionellen Methoden festhalten
könnte", kommentiert Kate Bravery, Global Leader des Bereichs Career
bei Mercer. "Einige Unternehmen beginnen zu Recht bereits heute, neue
Ansätze dafür zu entwickeln, wie Mitarbeiter auf Wissen zugreifen,
Technologien nutzen, führen, kommunizieren und ihre persönliche
Berufsbiografie gestalten können."
Gesundheit für Arbeitnehmer wichtiger als Wohlstand
69 Prozent der Angestellten sagen, dass ihnen ihre Gesundheit
wichtiger ist als ihr Wohlstand. Lässt man das Gehalt außer Acht, ist
für die weltweit befragten Arbeitnehmer bei der Wahl des Arbeitgebers
Urlaub bzw. Freizeit der größte Pluspunkt - in Form von Sabbaticals,
zusätzlichen Urlaubstagen oder weniger Arbeitsstunden für ein
geringeres Gehalt. Benefits wie Fitnessstudios oder Erholungsräume am
Arbeitsplatz sind den Mitarbeitern hingegen weniger wichtig.
Neben Flexibilisierung ist auch Individualisierung notwendig, um
ein für die Mitarbeiter insgesamt zufriedenstellendes Arbeitsumfeld
zu schaffen. Nur ein Drittel (34 Prozent) der Mitarbeiter sagt, dass
ihr Unternehmen ihre individuellen Interessen und Fähigkeiten kennt.
51 Prozent wünschen sich jedoch genau dies.
Ãœber die Studie
Die Mercer "Global Talent Trends Study" 2017 untersucht die
wichtigsten Trends der Arbeitswelt und wie Unternehmen darauf
reagieren. Die Studie basiert auf Antworten von mehr als 1700
HR-Verantwortlichen, 5400 Angestellten und 400 Managern aus 15
Ländern und 20 Branchen.
Besuchen Sie unsere Website unter
www.mercer.com/our-thinking/career/global-talent-hr-trends.html, um
sich den Studienreport mit den globalen Ergebnissen herunterzuladen.
Ãœber Mercer (www.mercer.com)
Mercer zählt mit mehr als 20.000 Mitarbeitern in mehr als 40
Ländern zu den führenden globalen An-bietern von Dienstleistungen in
den Bereichen Talent, Health, Retirement und Investments. Die Berater
von Mercer unterstützen Unternehmen bei der Gestaltung und dem
Management der beruflichen Altersvorsorge, der Krankentaggeld- und
Unfallversicherung sowie bei der Optimierung des Human
Capital-Managements. Das Unternehmen ist überdies einer der führenden
Anbieter von Verwaltungslösungen für betriebliche Nebenleistungen.
Die Mercer-Dienstleistungen im Bereich Investments bein-halten das
Investment Consulting sowie Multi-Manager Investment-Produkte. Das
Unternehmen ist Teil der Marsh & McLennan Companies, Inc.
(www.mmc.com). Die Aktie der Muttergesellschaft ist mit dem
Ticker-Symbol MMC an den Börsen New York, Chicago und London notiert.
Mercer Deutschland (www.mercer.de)
In Deutschland ist Mercer mit über 600 Mitarbeitern unter anderem
an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig,
München und Stuttgart vertreten. Die Schwerpunkte der
Geschäftstätigkeit liegen in der Beratung von Unternehmen rund um
betriebliche Altersversorgung, Vergütung, Human Capital Strategie,
M&A und Investments, Health Management sowie Pensions Administration.
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