(ots) - Noch liegen die genauen Umstände des Terrors von
Teheran im Dunkeln. Fest stehen aber schon jetzt zwei Dinge. Erstens:
Mit den Anschlägen vom Mittwoch hat sich die Lage im Nahen und
Mittleren Osten einmal mehr deutlich zugespitzt. Zweitens: Allein die
Terrormiliz IS wird davon profitieren - unabhängig davon, ob der
Anschlag tatsächlich von ihren Anhängern verübt wurde. Hierzu genügt
es schon, sich die vergangenen zweieinhalb Wochen in Erinnerung zu
rufen. Erst geriert sich US-Präsident Trump in Riad als großer Freund
von Irans Erzfeind Saudi-Arabien, rüstet diesen gewaltig auf und
wettert offen gegen Teheran. Dann wenden sich die Saudis zusammen mit
anderen arabischen Staaten gegen Katar - und verweisen dabei zur
Begründung auch auf dessen Verbindungen zu Iran. In diese aufgeheizte
Atmosphäre platzen nun die Attentäter, und sie morden gleich an den
wichtigsten Stätten der Islamischen Republik. Die Regierung in
Teheran hat darauf zwar zunächst bemerkenswert ruhig reagiert. Das
muss aber nicht so bleiben. Schließlich sind viele Iraner davon
überzeugt, dass Saudi-Arabien den Terror fördert - und werden
angesichts des Angriffs von Mittwoch umso mehr darauf bestehen, den
großen Rivalen zu bändigen. Nachdem Iran jahrelang von Terror
verschont geblieben war, muss die Regierung in Teheran nicht nur die
neu aufkeimende Angst in der Bevölkerung bekämpfen, sondern auch
Verantwortliche für die Tat benennen. Und der IS? Der kann derweil in
aller Ruhe zuschauen, wie sich Chaos und Unfrieden in der Region
immer weiter ausbreiten.
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