(ots) - Abwehr von Cyber-Angriffen: Pistorius fordert
Katastrophenschutz-Ãœbung
Niedersachsens Innenminister: Wir sollten nicht warten, bis etwas
Schlimmeres passiert"
Osnabrück. Zur Abwehr von Cyber-Angriffen hat Niedersachsens
Innenminister Boris Pistorius gemeinsame Katastrophenschutz-Ãœbungen
von Bund und Ländern gefordert. Vor Beginn der Innenministerkonferenz
(IMK) sagte Pistorius in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Montag): "Hackerangriffe auf lebenswichtige Systeme der
Gesellschaft sind keine Fiktion mehr, sondern längst Realität." Der
SPD-Politiker fügte hinzu: "Es ist daher notwendig, dass sich unser
Land auf solche Vorfälle viel intensiver als bisher vorbereitet."
Niedersachsen setze sich dafür ein, entsprechende Szenarien in den
kommenden Jahren länderübergreifend und gemeinsam mit dem Bund zu
üben. Der Minister schlug eine strategische Krisenmanagement-Übung
vor. Da solche Übungen sehr komplex seien, müssten sie sorgfältig
vorbereitet werden und schrittweise erfolgen. "Wir sollten nicht
warten, bis etwas Schlimmeres passiert, sondern jetzt damit
beginnen", warnte Pistorius.
Hacker-Angriffe auf internationale Konzerne, Wahlen und
öffentliche Einrichtungen zeigten, dass die Sicherheit inzwischen
immer häufiger aus dem Cyberraum bedroht werde. Pistorius sagte: "Die
Auswirkungen können verheerend sein - zum Beispiel wenn unsere
Energieversorgung, Krankenhäuser oder andere sogenannte kritische
Infrastrukturen betroffen wären." Der Innenminister verwies auf den
Erpressungstrojaner "WannaCry", der im Mai weltweit Unternehmen, aber
auch Privatnetzwerke lahmgelegt hatte, um Geld zu erpressen. Bei der
Innenministerkonferenz, die an diesem Montag beginnt, stehen
Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung im Mittelpunkt der Beratungen.
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