(ots) - Anlässlich der ARD-Themenwoche "Woran glaubst Du?"
hat der Rhetoriktrainer Michael Ehlers mit seinem Institut die
Kommunikation der Evangelischen und Katholischen Kirche auf den
Prüfstand gestellt. Sein Urteil: "Kirche redet viel zu oft
unverständlich an den Menschen vorbei."
Ehlers, der Bundesligaprofis, TV-Moderatoren, Politiker und
Show-Stars trainiert, ist überzeugt: "In einer Gesellschaft voller
Reizüberflutung und Orientierungslosigkeit könnte die Kirche Halt
geben, versagt aber leider gegen Ersatzreligionen von Fitness- und
Food-Lifestyles über Esoterik bis hin zu individuell
zusammengewürfelten Mischungen aus den attraktivsten Mantren, die die
Weltreligionen zu bieten haben."
Der Grund dafür, so Rhetoriktrainer Michael Ehlers, sei die
Sprache der Pfarrer: "Kirche hält viel zu stur an ihrer Rhetorik
fest, die einer aussterbenden Fremdsprache gleicht."
Ehlers kritisiert: "Für den Durchschnittsmenschen von heute muss
es möglich sein, den Glauben individuell in das eigene Leben
integrieren zu können, anstatt sein Leben nach ihm auszurichten, wie
es vor allem die römisch-katholische Kirche verlangt."
Seine Forderung: "Die Kirche wird mit der Zeit gehen müssen. Nicht
nur die Botschaft muss modern und ansprechend sein, sondern auch das
gewählte Medium der öffentlichen Kommunikation. Das bedeutet vor
allem: mehr aktive Social Media-Präsenz! Die Katholische Kirche in
Deutschland ist auf keiner einzigen Plattform offiziell vertreten.
Die Evangelische Kirche ist wenigstens auf YouTube, Facebook und
Twitter präsent. Allerdings fehlt es den Seiten an Dynamik, einem
professionellen Marketing-Konzept und Verständlichkeit. Die EKD hat
damit auf ihrer Website zumindest begonnen. Dort gibt es die Option
'Leichte Sprache', mit der der Inhalt verständlicher präsentiert und
erklärt werden soll - modern sieht allerdings anders aus."
Ãœber die Pfarrer bzw. Priester in den Gemeinden sagt
Kommunikationsexperte Michael Ehlers: "Der Durst nach Empathie und
emotionalen Worten ist bei vielen Menschen so groß wie nie, doch die
Enttäuschung über die Verständlichkeit beim sonntäglichen
Kirchenbesuch ist größer. Viele Geistliche brauchen rhetorisch
einfach Nachhilfe."
Besonders vom aktuellen Personal der Evangelischen Kirche ist
Ehlers, der selbst evangelisch erzogen wurde, enttäuscht: "Der
aktuelle EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm ist weit von der
rhetorischen Brillanz einer Margot Käßmann oder eines Wolfgang Huber
entfernt. Wir brauchen im Luther-Jahr 2017 eine Reformation der
Predigt! Egal, ob evangelisch oder katholisch, die Kirche muss
erkennen, dass der Gottesdienst eine Bühne ist und damit auch
'Showtime' bedeutet. Das steht übrigens in keinem Widerspruch zur
Botschaft Jesu Christi."
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