(ots) - Heute beginnt in Berlin die internationale
Konferenz zur "G20-Partnerschaft mit Afrika" mit Teilnehmern aus den
G20-Ländern, afrikanischen Ländern, internationalen Organisationen
und Investoren. Durch einen "Compact with Africa" sollen in
afrikanischen Staaten die Rahmenbedingungen zur Förderung von
privaten Investitionen und Investitionen in Infrastruktur gestärkt
werden. Die Welthungerhilfe kritisiert, dass sich die angestrebten
Partnerschaften nicht an den bereits verabschiedeten nachhaltigen
Entwicklungszielen der Vereinten Nationen, der Agenda 2030,
orientieren.
Die Welthungerhilfe begrüßt das große Engagement der deutschen
G20-Präsidentschaft, Afrika auf die Tagesordnung der G20 zu heben.
Sie ist auch überzeugt, dass Wirtschaftsreformen und eine
Verbesserung des Investitionsklimas nötig sind, um eine dauerhaft
nachhaltige Entwicklung und damit eine effiziente Hungerbekämpfung in
afrikanischen Ländern zu ermöglichen. "Wer den Hunger erfolgreich
bekämpfen will, darf aber nicht nur Investitionspartnerschaften im
Blick haben. Das wäre eine vertane Chance. Die Entwicklung der
ländlichen Räume muss Priorität haben, denn noch immer leben drei von
vier Hungernden auf dem Land. Die Zukunft Afrikas wird auf dem Land
entschieden", betont Bärbel Dieckmann, Präsidentin der
Welthungerhilfe.
Der "Compact with Africa" sollte jedoch nicht als eine Möglichkeit
gesehen werden, die Ursachen von Flucht und Migration schnell zu
beseitigen. Die Staaten mit den meisten Geflüchteten in Afrika zählen
zu den fragilen Ländern und stehen nicht im Fokus der Partnerschaft.
Um tatsächliche Entwicklungsprozesse zu bewirken sind Investitionen
in Bildung und Ausbildung sowie eine Strategie zur Sicherung der
Ernährung der wachsenden Bevölkerung dringend nötig. Außerdem müssen
die privaten und öffentlichen Investitionen an menschenrechtliche,
soziale und ökologische Standards sowie zuverlässigere
Rahmenbedingungen der G20-Länder für den Handel und Investitionen in
Afrika gebunden werden.
Weitere Informationen unter www.welthungerhilfe.de
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten
Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell
unabhängig. Sie kämpft für "Zero Hunger bis 2030". Seit der Gründung
im Jahr 1962 wurden mehr als 8.500 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit
3,27 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem
Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen
Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen
Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und
internationalen Partnerorganisationen.
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