PresseKat - Interview: Der ICE 4 aus Sicht des Designers (FOTO)

Interview: Der ICE 4 aus Sicht des Designers (FOTO)

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(ots) -
DB Produktdesigner Volker Majewski über das prämierte Design des
neuen Schnellzuges sowie sehenswerte Designbeispiele in deutschen
Metropolen.

Deutsche Bahn und zukunftsweisendes Design - passt das zusammen?
Ein klares "Ja" ist die Antwort: Der brandneue ICE 4 ist für sein
richtungsweisendes Design bereits mit zwei renommierten Preisen
ausgezeichnet worden: Er erhielt das Prädikat "Special Mention" in
der Kategorie "Transportation" des "German Design Award 2016" und
gewann für seine Außengestaltung bereits 2015 den "Red Dot Award" des
Designinstituts Nordrhein-Westfalen. Seit Herbst 2016 befindet sich
die neue Zuggeneration im Testbetrieb zwischen Hamburg und München.
Ihr Erscheinungsbild ist eine konsequente Weiterentwicklung der
bisherigen Designlinie. Im Interview berichtet der federführende
Designer im Konzernmarketing, Volker Majewski, über die ICE
4-Gestaltung und welche spannenden Design- und Architektur-Metropolen
der Zug verbindet.

Herr Majewski, Sie haben maßgeblich am Design des ICE 4
gearbeitet: Mit welchem kreativen Anspruch wird ein solches
Großprojekt geplant? Inwieweit fließen Trends und ästhetische Aspekte
in das ICE-Design ein?

Im Gegensatz zum Design kurzlebiger Konsumgüter ist das oberste
Kriterium bei der Gestaltung eines ICE eine auf 15 Jahre angelegte
Nutzungsdauer des Interieurs. Das Erscheinungsbild ist bewusst
modern, aber nicht modisch ausgeführt. Die Gestaltung ist für eine
breite Zielgruppe angelegt und darf nicht polarisieren.
Selbstverständlich werden aktuelle und zukunftweisende Aspekte aus
dem Transportation Design berücksichtigt. Aber nicht nur klassische
Designfragen beeinflussen die Zuggestaltung, sondern auch Erfahrungen
aus der Technik, dem Marketing, dem Einkauf und Ergebnisse aus der
direkten Kundenbefragung. Darüber hinaus achten wir bewusst auf ein




einheitliches Erscheinungsbild der Produktmarke ICE und die
Weiterentwicklung des Corporate Design.

Ein Zug, der so renommierte Designpreise erhält, ist ja nichts
Alltägliches. Was sind die gravierenden Gestaltungsmerkmale des ICE
4?

Ausgezeichnet wurde die hohe gestalterische Qualität des
Außenbereiches mit der charakteristischen, aerodynamischen
Kopfgestaltung. Weil Ästhetik und Funktionalität sich im ICE 4
überzeugend vereinen, hat ihm die Jury des Deutschen Design Awards
2016 das Prädikat "Special Mention" verliehen. Zu den wesentlichen
Neuheiten im Innenbereich gehört das dezent farbige LED-Licht, das
eine besondere Atmosphäre schafft. Durch Programmierung ändert sich
die Farbkomposition im Laufe des Tages entsprechend des menschlichen
Biorhythmus. Neu sind auch die modernen Sitze mit Rückenlehnen, die
beim Verstellen nicht nach hinten, sondern in die Sitzschale gleiten
und somit den hinteren Sitznachbarn nicht stören.

Ein neues Lichtsystem, das sich dem menschlichen Biorhythmus
anpasst? Wie sieht das konkret aus?

Das farbige LED-Licht im ICE 4 berücksichtigt sowohl die
Lichtsituation der Tageszeit als auch der Jahreszeit.
Lichtveränderungen finden sehr langsam statt, nicht abrupt. Die
genaue Auswahl der Lichtfarben erfolgte in Ãœbereinstimmung mit ihrer
Wirkung auf den Biorhythmus, aber auch in harmonischer Abstimmung mit
den Oberflächen und Farben des Interieur. Die Überprüfung und
Feinabstimmung der gewählten Lichtszenarien war für alle Beteiligten
eine echte Herausforderung, denn dies stellt im Bereich der
Schienenfahrzeuge eine wirkliche Innovation dar.

Bis Ende 2017 fährt der ICE 4 testweise auf der Strecke Hamburg-
München. Er verbindet Städte, die hochmoderne, aber auch kontrovers
diskutierte Design- und Architekturbeispiele besitzen. Rundgänge zu
diesen Themen sind stark nachgefragte Tourismusangebote. Welche
Highlights sollte man aus Ihrer Sicht in den beiden Metropolen
gesehen haben?

In Hamburg sind das aus meiner Sicht vor allem Projekte in der
HafenCity: der Marco Polo Tower und natürlich die Elbphilharmonie,
die für die Stadt ein neues Wahrzeichen darstellt. Aber auch weniger
bekannte Sehenswürdigkeiten, wie die Lichtspiele in der
U-Bahnhaltestelle HafenCity/Universität: An Wochenenden und
Feiertagen wechseln hier die riesigen Leuchtcontainer an der Decke zu
klassischer Musik ihre Farben. In vielerlei Hinsicht zählt das
Olympiastadion in München zu den herausragenden Bauten der deutschen
Architektur: allen voran wegen der berühmten Zeltdachkonstruktion.
Oder auch Pinakothek der Moderne - das größte Museum für
zeitgenössische Kunst in Deutschland - mit ihrer in 25 Meter Höhe
"schwebenden" Glaskuppel, die über den Besuchern thront.

Ãœber Volker Majewski

Volker Majewski studierte Industriedesign an der Fachhochschule
für Gestaltung in Darmstadt und begann seine Laufbahn direkt nach dem
Studium 2003 im Bereich Corporate Design der Deutschen Bahn AG,
zunächst mit dem Schwerpunkt auf DB Regio, Unternehmensbekleidung
sowie Kundeninformation (Wegeleitung). Seit 2011 verantwortet er u.a.
das Erscheinungsbild der Fernverkehrsflotte und hat das Design des
neuen ICE 4 von Anfang an mitgestaltet.

Ãœber den ICE 4

Der ICE 4 bildet das Rückgrat des Fernverkehrskonzepts, mit dem
die DB ihr Angebot bis 2030 um 25 Prozent erweitert. Künftig wird es
150 ICE-Fahrten mehr pro Tag in ICE-Qualität geben. Rund 50 Millionen
Kunden will die DB bis 2030 pro Jahr dazu gewinnen. Das neue
Flaggschiff soll Schritt für Schritt die ICE-1- und ICE-2-Flotte
ablösen. Der etwa einjährige Probebetrieb der neuen ICE-Generation
ist einer der längsten Tests der Bahngeschichte. Der 12-teilige ICE 4
verfügt über 830 Sitzplätze - rund 10 Prozent mehr als in einem ICE 1
bei vergleichbarer Länge. Die Sitzplätze verteilen sich auf 205 in
der 1. und 625 Plätze in der 2. Klasse. Wie alle ICE verfügt auch der
neue ICE 4 mit der Multiprovider-Technik über die neueste
WLAN-Technologie. Reisende können das kostenlose WLAN sowohl in der
ersten als auch in der zweiten Klasse nutzen. Die umfassende
Fahrgastinformation wird durch Deckenbildschirme in den Wagen
gewährleistet. Die Familienbereiche und Kleinkindabteile wurden im
ICE 4 deutlich vergrößert. Ein innovatives Beleuchtungskonzept mit
tageszeitabhängiger LED-Lichtsteuerung schafft in allen Wagen eine
angenehme Atmosphäre. Die neuen modernen Sitze haben Rückenlehnen,
die beim Verstellen nicht nach hinten, sondern in die Sitzschale
gleiten und den hinteren Sitznachbarn nicht stören. Der ICE 4 besitzt
große Panoramascheiben und bietet deutlich mehr Stauraum für Gepäck
als die Vorgänger-ICE. Sitzplatznummern und Reservierungsdisplays
sind gut sicht- und tastbar in die Kopfstützen der Sitze integriert.
Taktile Piktogramme und Informationen in Braille-Schrift in den Ein-
und Ausstiegsbereichen sowie die Fußbodenleisten zur Abgrenzung des
Gangbereichs im Großraumwagen geben auch sehbeeinträchtigen Reisenden
Orientierungshilfe. Das neu gestaltete Bordrestaurant bietet Platz
für 22 Gäste. Neu im ICE 4 ist auch die Möglichkeit der
Fahrradmitnahme. Weitere Informationen zum ICE 4 finden Sie unter
www.deutschebahn.com/ice4.



Pressekontakt:
Medienteam DB Fernverkehr
Faktor 3 AG
Kattunbleiche 35
22041 Hamburg
Fon: +49 (0)40-67 94 46-68
Mail: db(at)faktor3.de

Original-Content von: Deutsche Bahn AG, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 12.06.2017 - 13:48 Uhr
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